Was gibt es Neues?

Saisonende auch in Niedersachsen

Die coronabedingte Absagewelle im deutschen Wasserball hat jetzt auch Niedersachsen erreicht: Zwar wird zwischen Ems und Elbe traditionell bis Anfang Oktober um Punkte gekämpft, doch mit Beginn der Sommerferien haben zeitgleich der Schwimmverband Niedersachsen wie auch der Bezirksschwimmverband Hannover als größer Wasserball-Bezirk Deutschlands die Meisterschaftsrunden 2019/2020 ohne eine Meisterkür beendet. Zuvor waren bereits mit Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg in weiteren nationalen Hochburgen der Sportart die diesjährigen Spielzeiten abgebrochen worden. 

Im Norden hatten sich die Verantwortlichen lange alle Optionen offengehalten und dabei insbesondere auch auf die zahlreichen Freibäder in der Stadt und Region Hannover gehofft. Selbst verkürzte Runden oder Entscheidungen in Turnierform waren in Erwägung gezogen worden. Zwar sind nach der 30-Personen-Regel mittlerweile auch tatsächlich wieder Spiele in Mannschaftssportarten unter Auflagen erlaubt, doch als Achillesferse der Sportart erweisen sich vielerorts die immer noch geschlossenen oder nicht ausreichend nutzbaren Schwimmbäder. „Einzelne Vereine trainieren schon wieder, andere leider noch nicht, da wäre auch ein Weiterspielen nicht gerecht“, sagt Hannovers Bezirkswasserballwartin Dorothea Pielke (Hannover).

Im Bezirksschwimmverband Braunschweig war die Saison aufgrund der Termin- und Bäderproblematik bereits Anfang Juni ebenfalls ohne eine Meisterkür vorzeitig beendet worden. „Wir hatten zum Zeitpunkt der Unterbrechung noch nicht einmal alle Hinrundenspiele absolviert“, sagt Wasserballwart Wolfgang Köhlhoff (Wolfenbüttel), der in Personalunion auch LSN-Fachspartenvorsitzender ist. Doch es gab nicht nur Terminprobleme: An wichtigen Standorten wie Braunschweig oder Wolfenbüttel wird die Sportart mittlerweile nur noch in Hallenbädern betrieben, die von den Einschränkungen besonders betroffen sind. So ist in Braunschweig mit dem Sportbad Heidberg auch Niedersachsens zweitgrößte Schwimmsportarena, die als zweimalige Austragungsstätte deutschen Schwimm-Meisterschaften 1996 und 2001 hohe nationale Aufmerksamkeit erfahren hat, immer noch geschlossen.

Für die neue Saison sind im Bezirk Hannover die Ausschreibungen für die Saison 2020/2021 mittlerweile verschickt worden, allerdings rechnen die Verantwortlichen angesichts der unklaren Situation mit einem verspäteten Start: „Ich gehe schon davon aus, dass wir im November mit der Pandemie noch nicht durch sind und die ein oder andere Stadt die Schwimmhallen nur mit Einschränkungen öffnen wird“, sagt Dorothea Pielke. Die Rundenleiterin hofft, dass sich dieses im September oder Oktober im Detail konkretisiert. Als Überbrückungsmaßnahme wird interessierten Vereinen derweil die Gestellung von Schiedsrichtern für Test- und Freundschaftsspiele angeboten.