Was gibt es Neues?

Russische Tormaschine zerbricht deutsche Hoffnungen

Deutschlands Nachwuchswasserballer haben bei den ersten Europaspielen in Baku (Aserbaidschan) das Spiel um Platz fünf klar verpasst: Nach dem deutlich abgegebenen zweiten Spielviertel unterlag die die U17-Vertretung des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) im Platzierungsduell am Ende deutlich mit 9:16 (2:3, 1:4, 4:5, 2:4) gegen Russland und hat damit das WM-Ticket verpasst. Die DSV-Auswahl trifft nun am Sonntag bei ihrem letzten Aufritt am Kaspischen Meer im Duell um Rang sieben auf den Verlierer der Partie zwischen Ungarn und Italien.

Die Sieben von Trainer Sebastian Berthold (Freiburg) und die Fans war es ein bitterer Nachmittag: Deutschland hatte im Auftaktviertel nach einem Doppelschlag von Denis Strelezkij per Rückraumschuss und Fynn Schütze mit einem direkt verwandelten Freiwurf zunächst sogar mit 2:1 (6.) geführt, musste danach aber fünf Gegentreffer in Folge hinnehmen. Russlands Tormaschine ließ sich in der Folge aber nicht mehr stoppen, wobei sich am Ende zehn der elf Feldspieler auf der Anzeigetafel verewigten. Mit gleich zwei starken Centern konnten die Spieler aus Osteuropa die Deutschen allerdings auch stark unter Druck setzen. „Die Russen hatten auf alle unsere Verteidigungsversuche eine Antwort“, sah Berthold den Gegner allerdings nicht nur körperlich im Vorteil.

Während Russland heute zu drei klassischen Centertoren und vielen weiteren günstigen Wurfpositionen kam, musste sich die deutsche Auswahl sich bis weit in das dritte Spielviertel hinein durchweg mit Schüssen aus der zweiten Reihe begnügen und hatte zudem zweimal Pech, als Würfe Efstratios Manolakis‘ jeweils auf der Torlinie liegenblieben. Erst 55 Sekunden vor dem Ende des zweiten Abschnitts folgte durch Alexander Bayer mit einem Rückraumwurf zum 3:7 endlich der dritte deutsche Treffer, doch die Deutschen fanden gegen Russlands Tormaschinerie heute einfach kein Mittel. Zu oft klingelte es aus der zweiten Reihe, zu oft verloren die Spieler in der Abwehraufstellung in entscheidenden Momenten die Übersicht. Erschwerend kam hinzu dass Linkshänder Fynn Schütze bereits im ersten Viertel mit Verdacht auf einen Trommelfellriss vorzeitig ausgeschieden war. „Es war heute nicht unser Tag“, haderte Berthold insgesamt mit vielen missglückten Aktionen beim sechsten Auftritt binnen sieben Tagen in der „Water Polo Arena“.

Schmerzlicher als das verlorene Begegung und die bisher höchste Niederlage im bisherigen Turnierverlauf: Mit dem Spielverlust im Platzierungsduell hat die deutsche Mannschaft auch einen garantierten Startplatz bei der U18-Weltmeisterschaft 2016 verpasst, für das die nur die Top sechs von Baku und der angehende Gastgeber Montenegro ohne Wenn und Aber qualifizieren. Deutschland hat morgen spielfrei und kann ein wenig die mittlerweile doch erheblichen Blessuren ein wenig pflegen, kämpft dann am Sonntag von 10 Uhr deutscher Zeit an um Platz sieben in dem illustren 16er-Feld dieser ersten Europaspiele – und vielleicht auch einen Nachrückerplatz für Montenegro.

 

Europaspiele 2015 in Baku (Aserbaidschan)

U17-Junioren: Platzierungsspiele Ränge fünf bis acht

Russland – Deutschland 16:9 (3:2, 4:1, 5:4, 4:2)

Deutschland: Dan Hilgendorf – Rafael Nawrat, Konstantinos Sopiadis, Philipp Dolf, Fynn Schütze 1, Dennis Strelezkij 3, Efstrations Manolakis 4/2, Thilo Popp, Alexander Bayer 1, Filip Zugic, Daniel Reimer, Vincent Winkler, Finn Dörries. Trainer: Sebastian Berthold

Die Spiele des heutigen Tages

U17-Junioren

Freitag, den 19. Juni 2015
12:00 Slowakei – Rumänien 7:8 – Spiel um Platz 11
13:30 Montenegro – Frankreich 15:4 – Spiel um Platz 9
15:00 Russland – Deutschland 16:9 – Plätze 5/8
17:30 Ungarn – Italien 10:11 – Plätze 5/8
19:00 Spanien – Kroatien 9:8 – Halbfinale
20:30 Griechenland – Serbien 12:13 (7:7) nach Fünfmeterwerfen – Halbfinale