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Was gibt es Neues?

Rückkehr in die (WM-)Normalität

50 Jahre nach der Premiere 1973 in Belgrad (damals noch Jugoslawien) fällt heute Nacht um 2 Uhr deutscher Zeit im japanischen Fukuoka der Startschuss zu den Wasserballturnieren der 20. Schwimmsport-Weltmeisterschaften, wobei die Hafenstadt bereits zum zweiten Mal nach 2001 Gastgeber sein wird. Wie gewohnt kämpfen jeweils 16 Männer- und 16. Frauenmannschaften im täglichen Wechsel um die WM-Titel. Deutsche Teams konnten sich für den absoluten Saisonhöhepunkt des vorolympischen Jahres nicht qualifizieren.

WM-Titelkämpfe waren in Fukuoka bereits für 2021 geplant gewesen, fielen damals jedoch der coronabedingten terminlichen Verlegung der Olympischen Spiele 2020 in Tokio (Japan) zum Opfer. Ein Jahr später baten dann die WM-Organisatoren aufgrund der weiterhin schwierigen Corona-Lage vor Ort um eine abermalige Verschiebung. Da der Weltschwimmverband mit Budapest (Ungarn) kurzfristig einen Ersatzausrichter zu präsentieren vermochte, konnte aber dennoch um WM-Titel gekämpft werden.

Die diesjährigen Titelkämpfe bieten die Rückkehr in die (WM-)Normalität: 2022 hatte es noch Corona-Auflagen gegeben, und mit Kanadas Männern muss ein Team den Wettbewerb sogar vorzeitig beenden. Darüber hinaus hatten in Budapest aufgrund der Corona-Verwerfungen nicht alle WM-Kandidaten gemeldet, doch die diesjährigen Titelkämpfe kommen komplett ohne Nachrücker aus. Für die einzige sportliche Verwerfung sorgt der weiterhin bestehende Ausschluss der russischen Teams aufgrund des Ukraine-Kriegs, wobei zuletzt allerdings nur die Frauen Weltklasse darstellten. Beide Mannschaften waren aufgrund der fehlenden EM-Teilnahme 2022 in Split (Kroatien) jedoch bereits im Vorfeld aus dem Rennen gewesen. 

Zum WM-Jubiläum findet Wasserball im modernen Ambiente und in direkter Nachbarschaft zu den Entscheidungen im Beckenschwimmen statt. Im Gegensatz zu den beiden auch räumlich getrennten Spielstätten der Titelkämpfe des Jahres 2001 kommen zudem sämtliche WM-Partien in der Halle B des Marine Messe Fukuoka, einem von drei Gebäudekomplexen des Fukuoka Convention Centers, zur Austragung, wobei Frauen- und Männerturnier sich wie gewohnt täglich abwechseln.

Sportlich ist Fukuoka eine gute Formüberprüfung auf dem Weg zu den 2024er-Spielen in Paris (Frankreich). Die beiden Titelverteidiger von 2022 reisen mit der Empfehlung frischer Weltcup-Siege nach Japan: Die seit Jahren dominierenden US-Frauen könnten zum fünften Mal in Folge Weltmeister werden. Spaniens Männer haben die Chance auf den vierten WM-Titel nach 1998, 2001 und 2022 und bieten zudem eine interessante biographische Note: Führungsspieler Felipe Perrone war bereits 2001 in Fukuoka dabei, damals allerdings noch für die Farben Brasiliens.