Was gibt es Neues?

Rolf Schadenberg verstorben

Der deutsche Schwimm- und Wasserballsport muss sich in schwierigen Tagen mit Rolf Schadenberg von einem weiteren vertrauten Namen verabschieden, der besonders im ältesten olympischen Mannschaftsspiel vielen älteren Aktiven und Zuschauern über lange Jahre als Schiedsrichter und Hallensprecher bestens bekannt war. Der gebürtige Brauschweiger verstarb am 6. April in seiner Heimatstadt nur zwei Tage nach seinem 87. Geburtstag.

Als jugendlicher Schwimmer war der Niedersachse bereits in den frühen Nachkriegsjahren aktiv gewesen und schwamm sich in der Rückenlage bis in die nationale Spitze, wobei er mit Eintracht Braunschweig er 1951 und 1952 mehrere deutsche Meistertitel in den Staffelrennen gewann. Überregionale Akzente setzte Schadenberg in der Folge dann beim Wasserball: Hier engagierte er sich im damaligen Schwimm-Verband Niedersachsen (SVN) von 1961 bis 1973 im Fachausschuss und stand anschließend bis 1989 als Landeswasserballwart an dessen Spitze. Parallel dazu war Schadenberg als Schiedsrichter bis hinauf in die Bundesliga, später dann auch als Hallensprecher bei Länderspielen der Nationalmannschaft bis hin zu den Europameisterschaften 1989 in Bonn tätig. Auf dem Kampfrichterstuhl kam er bei den Olympischen Spielen 1972 in München dann auch zu jener Olympiateilnahme, die er 1952 als aktiver Schwimmer noch knapp verpasst hatte.

Sein Leben galt, neben seiner Familie, überwiegend dem Sport und war dort mit einem starken Engagement im ehrenamtlichen Bereich verbunden. Auf lokaler Ebene gehörte dabei sein Schaffen dem 1952 wiedergegründeten SSC Germania Braunschweig, dem er lange Jahre als Erster Vorsitzender, nur kurz unterbrochen, von 1960 bis 2004 seinen Stempel aufdrücken konnte. In dieser Zeit kamen unter dem Dach des neuen Sportbades Heidberg auch die deutschen Schwimm-Meisterschaften die deutschen Schwimm-Meisterschaften 1996 und 2001 sowie die Behinderten-Europameisterschaften 1999 zur Austragung. Als Aktiver nahm er mit seiner 2018 verstorbenen Frau Christa noch bis ins hohe Alter als Masters-Schwimmer an überregionalen Titelkämpfen teil.

Darüber hinaus engagierte sich der Braunschweiger stark für den Behindertensport in seiner Heimatstadt. Als Anerkennung seiner zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten wurde ihm 2011 vom Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Der Deutsche Schwimm-Verband nahm ihn zum 100-jährigen Verbandsjubiläum 1986 in das Ehrenportal der „500 Großen“ auf.

Bis zuletzt hatte Schadenberg, der auch Mitglied im Förderverein Wasserball gewesen ist, zumindest medial immer noch Anteil am aktuellen Schwimmsportgeschehen genommen. Die Urnenbeisetzung hat im engsten Familienkreis stattgefunden.