Was gibt es Neues?
Rekordmeister Spandau (im Halbfinale) unter Zugzwang …
Die Wasserfreunde Spandau 04 haben die „bescheidensten“ zwei Wochen der laufenden Saison hinter sich und wollen am kommenden Wochenende in der Wasserball-Bundesliga energisch den Schalter auf „Re-Start“ umlegen: Am 11. Mai hatten Berliner im Auftaktspiel des „best of three“-Halbfinales um die deutsche Meisterschaft beim OSC Potsdam für die Sensation schlechthin gesorgt, als sie das Match gegen den(Fast-)Lokalrivalen mit 9:10 (4:3, 2:2, 3:4, 0:1) verloren und damit die unerwartete Verlängerung der Serie buchten – vorausgesetzt der hohe Favorit gewinnt Spiel zwei gegen die Brandenburger am Sonnabendnachmittag (16 Uhr). Nur dann ginge es am Sonntag um 13 Uhr mit einem gleichzeitigen „Matchball“ für beide Teams weiter …
Der Ausgang mit dem historischen ersten OSC-Erfolg der Vereinsgeschichte gegen die Hauptstädter wurde naturgemäß von beiden Seiten höchst unterschiedlich kommentiert. Potsdams sportlicher Leiter André Laube jubelte: „Das ist historisch, unfassbar, einfach schön und aktuell noch gar nicht richtig zu glauben.“ Der alle überragende OSC-Goalie Antonio Vukojevic (24), dem eine „Weltklasse-Leistung“ bescheinigt wurde und der nach Angaben der Berliner in der nächsten Saison die Wasserfreunde-Kappe tragen wird, freute sich über einen „Moment zum Genießen“. Spandau-Präsident Hagen Stamm
dagegen hatte einen „überheblichen“ Titelfavoriten ohne einen Akteur in Normalform gesehen, der die Partie „nicht ernst genommen“ hatte.“
Das Resultat produziert zugleich das ungewohnte Szenario, dass der Rekordmeister erstmals seit 1993 wieder mit einem Rückstand in die Fortsetzung des Halbfinales gehen muss. Wie gut die Wasserfreunde darauf vorbereitet sind, ist nach dem Euro Cup-Final Four in Rijeka (Kroatien) am vergangenen Wochenende immer noch mit einem kleinen Fragezeichen zu versehen. Denn die Berliner verloren dort beide Spiele – das Halbfinale gegen Gastgeber Primorje Rijeka nach partiell ansprechender Leistung mit 12:14, das Bronze-Match gegen CN Sabadell (Spanien) chancenlos mit 2:9. Die Berliner verpassten somit eine Medaille und den ersten internationalen Titel seit dem Gewinn des 1989/90er-Meisterpokals. National sind die Wasserfreunde im laufenden Spieljahr 2023/24 zwar bereits Supercup- und Pokalsieger, aber der zweifellos wichtigste Titel, der des deutschen Meisters, steht noch aus.
Der OSC kommunizierte zwar nach dem Auftakttriumph, man gebe sich keinesfalls Illusionen hin, was den Ausgang der Serie angehe. Aber Nationalspieler Ferdinand Korbel, dreifacher Torschütze bei der 10:9-Sensation, sagte stellvertretend für das junge, unbekümmerte Team von Trainer Alexander Tchigir: „Wir wollen zeigen, dass wir uns nicht auf diesem Sieg ausruhen, und werden erneut erbittert kämpfen. Egal, wie diese Serie ausgeht, haben wir schon jetzt gewonnen.“ In Spandauer Pressemitteilung heißt es dagegen, die „Wasserfreunde müssen in Einstellung und Körpersprache deutlich zeigen, dass das Spiel gegen die Potsdamer vor allem mental eine Reaktion hervorgerufen hat.“ Wenn dies nicht gelingt, dann – so hat Hagen Stamm orakelt – könnte der 39. Meistertitel seit 1979 schnell abgeschrieben werden. (PM Spandau 04/wgp)
Wasserball-Bundesliga 2023/2024
Halbfinale („best of three“)
Sonnabend, den 11. Mai 2024 (Spiel 1)
16:00 ASC Duisburg – Waspo 98 Hannover 6:8 (0:3, 2:3, 3:1, 1:1) => Stand der Serie: 0:1 (Aufzeichnung)
18:00 OSC Potsdam – Wasserfreunde Spandau 04 10:9 (3:4, 2:2, 4:3, 1:0) => Stand der Serie: 1:0 (Aufzeichnung)
Sonnabend, den 25. Mai 2026 (Spiel 2)
16:00 Wasserfreunde Spandau 04 – OSC Potsdam (Schöneberger Schwimmsporthalle)
18:00 Waspo 98 Hannover – ASC Duisburg (Volksbad Limmer)
Sonntag, den 26. Mai 2026 (Spiel 3 – bei Bedarf)
12:00 Waspo 98 Hannover – ASC Duisburg (Volksbad Limmer)
13:00 Wasserfreunde Spandau 04 – OSC Potsdam (Schöneberger Schwimmsporthalle)