Was gibt es Neues?

Recco zurück auf dem Thron

In der nationalen Meisterschaft gescheitert, in Europa zurück auf dem Thron: Italiens Rekordmeister Pro Recco hat nach sechsjähriger Durstrecke erstmals wieder den Titel in der Champions League gewonnen. Beim diesjährigen Final Eight in Belgrad (Serbien) siegten die in den Rundspielen ungeschlagenen Norditaliener im Finale mit 9:6 gegen Ferencvaros Budapest (Ungarn), dessen Team vor der Coronapause 2019 in Hannover bei der vorherigen Ausspielung des Wettbewerbs erfolgreich gewesen war. Für Rekordgewinner Recco war es der neunte Titelgewinn seit dem Premiererfolg von 1965.

Nach zuletzt vier Endspiel- oder Halbfinalniederlagen in Serie und dem Wettbewerbsabbruch von 2020 wurden die oftmals auch als „Real Madrid des Wasserball“ titulierten Norditaliener in der Königsklasse des europäischen Vereinswasserballs ihrer diesmal eher kleinen Favoritenrolle gerecht. In der eher torarmen Finalpartie ließ die Mannschaft des spanischen Trainers Gabriel Hernandez, als Spieler zeitweilig beim deutschen Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04 aktiv, nach deinem 5:5-Gleichstand beim Seitenwechsel in der zweiten Halbzeit nur noch einen Gegentreffer zu.

Das ungarische Starensemble von Ferencvaros Budapest stand dagegen nach einer schwierigen Saison (darunter diverse Corona-Fälle) am Ende in Meisterschaft wie auch Champions League mit leeren Händen da und musste damit den ersten Rückschlag seit dem Sprung in die absolute europäische Spitze hinnehmen. Sichtbar wurde das Finalresultat auch bei den Torjägern beider Teams: Während der serbische Linkshänder Dusan Mandic dreimal für den neuen Champions League-Sieger traf, ging auf Ferencvaros-Seite Ungarns Topstar Denes Varga an diesem Abend komplett leer aus. Dusan Mandic wurde auch als bester Spieler des Final Eight gekürt.

Italiens neuer Meister AN Brescia konnte nach vier Europapokalsiegen im sportlich nachgeordneten Euro Cup jetzt erstmals auch eine Medaille in der „Königsklasse“ gewinnen. Das Team aus der Lombardei siegte im kleinen Finale nach einer grandiosen ersten Halbzeit gleich mit 13:7 gegen Spaniens Serienmeister CN Atletic Barceloneta. Für Brescia wäre nach dem nationalen Triumph gegen Recco auch in der Champions League durchaus noch mehr drin gewesen, allerdings schwammen die „Löwen“ im Halbfinale fortwährend einem schnellen 0:4-Rückstand hinterher und hatten nach dem zwischenzeitlichen 12:12-Ausgleich am Ende knapp mit 12:14 das Nachsehen. 

Der deutsche Meister Waspo 98 Hannover unterlag im Spiel um Platz fünf mit 11:16 Toren gegen den viermaligen Sieger Jug Dubrovnik (Jug Dubrovnik), hatte tags zuvor allerdings mit dem 10:8-Erfolg gegen den 2019er-Finalisten Olympiakos Piräus (Griechenland) für internationale Aufmerksamkeit gesorgt. Der sechste Rang der Niedersachsen war zugleich die beste Platzierung einer deutschen Mannschaft seit der Ausweitung des Wettbewerbs auf zwei bzw. drei Teilnehmer pro Nation in der Saison 2003/2004. Die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer krönte damit Saison 2020/21, die zuvor bereits die erfolgreiche Titelverteidigung in der Bundesliga gebracht hatte.

 

Champions League 2020/2021

Final Eight in Belgrad (Serbien)

Donnerstag, den 3. Juni 2021
13:00 Pro Recco (ITA) – Waspo 98 Hannover (GER) 16:9 (5:2, 4:3, 1:2, 6:2) – Viertelfinale
15:30 Ferencvaros Budapest (HUN) – CN Marseille (FRA) 14:6 (3:0, 4:1, 3:3, 4:2) – Viertelfinale
18:00 Jug Dubrovnik (CRO) – AN Brescia (ITA) 10:12 (2:3, 3:3, 3:3, 2:3) – Viertelfinale
20:30 Atletic Barceloneta (ESP) – Olympiakos Piräus (GRE) 22:9 (6:2. 7:2, 6:3, 3:4) – Viertelfinale

Freitag, den 4. Juni 2021‘
13:00 Waspo 98 Hannover (GER) – Olympiakos Piräus (GRE) 10:8 (2:1, 4:2, 3:3, 1:2) – Platz 5/8
15:30 CN Marseille (FRA)  – Jug Dubrovnik (CRO) 13:16 (1:1, 4:5, 5:5, 3:4) – Platz 5/8
18:00 Pro Recco (ITA) – Atletic Barceloneta (ESP) 12:10 (2:4, 4:3, 4:1, 2:2) – Halbfinale
20:30 Ferencvaros Budapest (HUN) – AN Brescia (ITA) 14:12 (4:0, 4:6, 3:5, 3:1) – Halbfinale

Sonnabend, den 5. Juni 2021
13:00  Olympiakos Piräus (GRE) – CN Marseille (FRA)13:12 (5:2, 2:4, 4:4, 2:2) – Spiel um Platz 7
15:30 Waspo 98 Hannover (GER) – Jug Dubrovnik (CRO) 11:16 (2:3, 1:6, 4:5, 4:2) – Spiel um Platz 5
18:00 Atletic Barceloneta (ESP) – AN Brescia (ITA) 7:13 (1:3, 2:6, 2:2, 2:2) – Spiel um Platz 3
20:30 Pro Recco (ITA) – Ferencvaros Budapest (HUN) 9:6 (3:2, 2:3, 2:0, 2:1) – Finale

Foto: Deepbluemedia/Insidefoto