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Schütze des EM-Siegtores: Rainer Osselmann verstorben

Ein Rückraumtor vor 7000 Zuschauern machte ihn im deutschen Wasserball zumindest im kollektiven Gedächtnis unsterblich: Der Duisburger Rainer Osselmann erzielte bei den Europameisterschaften 1989 in Bonn beim Finalduell gegen Weltmeister Jugoslawien in der Verlängerung den Siegtreffer zum 10:9-Endstand und bescherte der Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) den bisher letzten internationalen Titelgewinn. Am Sonntag ist der Olympiamedaillengewinner und  312-fache Nationalspieler nach längerer Krankheit jetzt im Alter von 62 Jahren verstorben.

Der Sohn der beiden Olympiateilnehmer Friedhelm Osselmann (Wasserball/1956 und 1960) und Birgit Klomp (Schwimmen/1956) trat nicht nur beim ASC Duisburg nahtlos in die Fußstapfen des Vaters: In der von der „Goldenen Generation“ der Wasserfreunde Spandau 04 dominierten Nationalmannschaft war er nicht nur eine feste Größe, sondern auch an allen großen Erfolgen der 1980er-Jahre beteiligt. Heute unvorstellbar: Mit dem EM-Sieg von 1981 wurden die DSV-Wasserballer sogar „Mannschaft des Jahres“ im deutschen Sport.

Zu den beidem Europameistertiteln 1981 in Split (Jugoslawien) und 1989 in Bonn gesellte sich der Sieg beim Weltcup-Turnier 1985 in Duisburg sowie WM-Bronze 1982 in Guayaquil (Ecuador). Die Olympiaauftritte brachten 1984 in Los Angeles (USA) ebenfalls Bronze und 1988 in Seoul (Südkorea) Rang vier, wobei bei beiden Turnieren für die DSV-Wasserballer sogar noch mehr drin gewesen wäre.  

Auf Vereinsebene blieb Rainer Osselmann zeitlebens dem ASC Duisburg verbunden, mit dem er 1989 deutscher Pokalsieger wurde und noch in den 2000er-Jahren Masters-Titel sammelte. Das Duisburger Urgestein stand nicht nur für die großen Erfolge jener Jahre, und verkörperte auch das Bild der Sportart, als Wasserball noch weitgehend ein Sommerevent war. Mit dem Siegtorschützen von Bonn ist nun unter den Europameistern von 1981 und 1989 der erste Aktive verstorben.