Was gibt es Neues?

Radovic verabschiedet sich mit Rückraumtor und Applaus

Der Abschluss war auch sportlich absolut würdig: Mit einem versenkten Rückraumwurf aus gut neun Metern in der vorletzten Spielminute verabschiedete sich Aleksandar Radovic beim letzten Saisonauftritt von Waspo 98 Hannover vom Leistungssport, als die Niedersachsen zum Abschluss der Champions League mit 8:12 (1:3, 5:4, 1:4, 1:1) beim neuen kroatischen Meister Jadran Split das Nachsehen hatten.

Beim nachfolgenden Angriff griff Hannovers Trainer Karsten Seehafer wie geplant zu einer Auszeit und verabschiedete direkt am Beckenrand und unter dem Applaus des gesamten Halle seinen Spielführer für acht spektakuläre Jahre in Waspo98-Diensten mit 14 nationalen Titeln (zuletzt im März der Pokalsieg in Düsseldorf). Die mit der LEN und dem Ausrichter im Vorfeld abgesprochene Aktion dauerte angesichts der Vielzahl von Umarmungen und Glückwünschen mehr, als die einminütige Auszeit unter normalen Umständen zugelassen hätte.

Die Waspo98-Macher hätten dem 36-jährigen gerne noch ein viertes Meisterschaftsendspiel in Hannover oder gar ein fünftes in Berlin gegönnt, ließen in Sachen Verabschiedung dann aber auch im fernen Kroatien nichts unversucht. „Wir verabschieden einen Großen unseres Sports“, sagte Waspo-Präsident Bernd Seidensticker. Der zweimalige Vize-Europameister und Olympiateilnehmer von 2012 und 2016 wird mit seiner Familie in Hannover bleiben und den Trainerstab des 13-maligen deutschen Meisters verstärken.

In der spielerisch eher mäßigen Partie hatte zuvor Hannover bis zum 7:7 (19.) die Führungen der Kroaten jeweils ausgeglichen, geriet im dritten Abschnitt dann aber nach einem 0:4-Lauf mit 7:11 ins Hintertreffen. Das torarme Schlussviertel (1:1) verdiente nur noch ob der beiden Radovic-Aktionen eine Erwähnung. Mit nur einem Sieg in 14 Spielen blieb das zu Saisonbeginn auf vielen Positionen neuformierte Team der Niedersachsen damit Schlusslicht in der Gruppe A. „Wir werden in der nächsten Saison stärker sein, die Grundlage mit einer funktionierenden Mannschaft haben wir“, kündigte Trainer Karsten Seehafer an.