Was gibt es Neues?

Radovic-Show zum Heimdebüt

Zum Auftakt der zweiten Runde der Champions League drehte der deutsche Vertreter Waspo 98 Hannover in der Gruppe E vor heimischen Publikum auf: Nach lange Zeit hartem Widerstand der Gäste siegte die Sieben von Trainer Karsten Seehafer in dieser Höhe völlig unerwartet mit 14:7 (4:2, 3:2, 1:3, 6:0) Toren und bescherte den staunenden Zuschauern mit dem montenegrinischen Neuzugang Aleksandar Radovic möglicherweise einen neuen Publikumsliebling. Der zuvor für Euro Cup-Gewinner CN Posillipo (Italien) aktive Vize-Weltmeister von 2013, eines von vier neuen Gesichtern im Team, traf beim Heimdebüt der Niedersachsen gleich siebenmal, so dass der DSV-Vertreter mit dem Sieg in der potentiellen Schlüsselpartie das Tor für die dritte Runde und einen längeren Verbleib auf der internationalen Bühne weit aufstoßen konnte.

Die Zuschauer waren zum Heimdebüt mehr als gespannt auf das neuformierte Team des Bundesligadritten. Der Turniersieg beim Erstrundenauftritt zwei Wochen zuvor im georgischen Tiflis Neugier und Erwartungshaltung weiter erhöht, und die Anwesenden wurden nicht enttäuscht. Es gab viel zu sehen, wobei auch neue Hierarchien in der Mannschaft unverkennbar waren: Hier ließ Radovic von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass er im Abschluss die Verantwortung im Bedarfsfalle nicht einfach nur übernimmt, sondern auch Spaß daran zu haben scheint. Für Gesprächsstoff sorgten auf der bestens hergerichteten Wettkampfanlage aber auch die modernisierte Anzeigetafel im Stadionbad und eine neue Zeitmessanlage, die jetzt beide höchste LEN- und FINA-Ansprüche erfüllen.

Die erste Heimpartie war allerdings wie erwartet zunächst mehr als drei Viertel lang hart umkämpft, wobei der deutsche Vertreter allerdings stets in Front lag. Erik Bukowski hatte unter den Augen von Bundestrainer Patrick Weissinger (Esslingen) mit dem ersten Überzahlangriff der Partie die Seehafer-Sieben mit 1:0 (2.) in Führung gebracht, allerdings glichen die Serben bei ihrem ersten numerischen Vorteil zwei Minuten später durch Edi Alijagic zum 1:1 aus. Dann folgte vor 400 Zuschauern im Stadionbad allerdings bereits der erste Teil der Show von Neuzugang Radovic, der mit einem Doppelschlag für die 3:1-Führung (6.) sorgte. Glück für die Niedersachsen kurz vor Ende des ersten Viertels, als der Ball nach einem Lattentreffer von Center Andreas Schlotterbeck am Hinterkopf von Torwartlegende Denes Sefik (Weltmeister 2005) landete und doch noch über die Linie trieb.

Bei routinierter Chancenverwertung hielten die Gäste in den ersten drei Vierteln zunächst noch Anschluss, doch auch der zweite Abschnitt sah die Niedersachsen nach Toren von Radovic und dem Spanier Pere Estrany bei einem zweimaligen Anschlusstreffer der Gäste durchweg in Front. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel erhöhte Bence Toth aus hannoverscher Sicht dann erstmals auf 7:4. Dieses schien bereits eine erste Vorentscheidung zu sein, zumal Radovic im dritten Abschnitt zwischenzeitlich erneut auf 8:5 (20.) erhöhen konnte. Allerdings leisteten sich die Hausherren dann eine Schwächephase, als den Waspo98-Werfern das Zielwasser auszugehen schien und Radnickis Führungsspieler Rade Joksimovic die Gäste mit einem Doppelschlag wieder auf 7:8 (22.) herankommen ließ.

Paunovic-Treffer lässt Gäste zusammenbrechen

Die mögliche Schlüsselpartie des Turniers war damit weiter offen. Doch der erste Angriff des Schlussviertels ließ die Gäste dann aber endgültig zusammenbrechen, als Bojan Paunovic die Durststrecke der Niedersachsen beendete und von der Centerposition auf 9:7 aber erhöhte. Radovic setzte in der Folge gar einen Hattrick zum 12:7 (28.) drauf und machte den vorzeitigen Triumpf der Hausherren perfekt. Waspo schien die Gäste jetzt auch regelrecht mürbe gespielt zu haben und setzte diese jetzt auch mit Kontern massiv unter Druck. Der kroatische Neuzugang Marin Ban und Marko Bolovic erhöhten bis zur Schlussminute gar auf 14:7 und bescherten dem deutschen Vertreter in seinem 107. Europapokalspiel ein in dieser Form völlig unerwartetes Resultat.

Nach dem höchsten Saisonsieg wartet am morgigen Sonnabendabend auf Waspo 98 Hannover um 18:30 Uhr hier im Stadionbad damit gegen Montenegros Vizemeister VK Budva damit vermutlich bereits der Matchball für die dritte Runde, nachdem die Spieler von der Adriaküste in der Auftaktpartie gegen den ungarischen Meister Szolnoki VSC mit 5:19 regelrecht untergegangen sind. Sollte Turnierfavorit Szolnok sich in der erste Sonnabendpartie auch gegen Radnicki durchsetzen, könnte die Seehafer-Sieben direkt im Anschluss den vorzeitig Einzug in die dritte Runde eigenhändig eintüten und am Sonntagmittag um 12 Uhr dann auch testen, was gegen das Starensemble ungarische Starensemble drin ist.

Champions League 2015/2016

Gruppe E in Hannover, 1. Spieltag

Waspo 98 Hannover (GER) – VK Radnicki (SRB) 14:7 (4:2, 3:2, 1:3, 6:0)

Hannover: Roger Kong – Andreas Schlotterbeck 1, Erik Bukowski 1, Marin Ban 1, Mate Balatoni, Aleksandar Radovic 7, Predrag Jokic, Marek Tkac, Pere Estrany 1, Bence Toth 1, Marko Bolovic 1, Bojan Paunovic 1, Marton Sagi. Trainer: Karsten Seehafer

Persönliche Fehler: 4/7

Spielplan und Resultate

Freitag, den 18. September 2015
18:15 VK Budva – Szolnoki VSC 5:19 (2:1, 0:8, 2:5, 1:5),
20:00 Waspo 98 Hannover – VK Radnicki 14:7 (4:2, 3:2, 1:3, 6:0)

Sonnabend, den 19. September 2015
16:45 Szolnoki VSC – VK Radnicki
18:30 Waspo 98 Hannover – VK Budva

Sonntag, den 20. September 2015
10:15 VK Radnicki – VK Budva
12:00 Waspo 98 Hannover – Szolnoki VSC

Spielort: Stadionbad, Robert-Enke-Straße 5, 30169 Hannover