Was gibt es Neues?

Pokalschlacht an der Wedau

Es geht im Spitzenwasserball nahezu ohne Unterbrechung weiter: Nur sieben Tage nach dem letzten Auftritt der Topakteure bei den 32. Europameisterschaften in Belgrad (Serbien) steht am morgigen Sonnabend auf der nationalen Bühne das Viertelfinale im 44. deutschen Pokal-Wettbewerb (DSV-Pokal) an. Hier kommt es zwischen dem letztjährigen Vizemeister ASC Duisburg und Pokalfinalist Waspo 98 Hannover zu einem vorgezogenen Duell zweier Teams aus dem Kreis der „großen Drei“, wobei gleich acht EM-Teilnehmer im direkten Duell erwartet werden. Das Anschwimmen im Duisburger Schwimmstadion steigt um 16 Uhr.

Fast fünf Wochen haben Deutschlands beste Wasserballer aufeinandergehockt, und am morgigen Sonnabend gibt es ein erneutes Wiedersehen. Dieses Mal geschieht dieses allerdings auf unterschiedlichen Seiten, und der sportlich ist hoch: Der Verlierer der Partie wird bei auf der für das Pfingstwochenende anstehenden Pokalendrunde der Männer und Frauen, der bedeutendsten nationalen Wasserball-Veranstaltung, nur Zuschauer sein. Die Duisburger würde dieses im Falle einer Niederlage nach 2015 dann schon bereits zum zweiten Mal in Folge treffen. Für die Gäste wäre es eine weitere schmerzliche Niederlage nach dem Halbfinal-KO in der letztjährigen Meisterschaft gegen den ASCD.

Im Schwimmstadion werden sich wohl gleich acht EM-Gladiatoren gegenüberstehen: Für die sechs deutschen Spieler gilt es, nach der dürftigen Vorstellung an der Save die Wunden zu lecken, allerdings ist der Auftritt im Schwimmstadion auch nur ein kurzes nationales Intermezzo auf dem Weg zum Olympiaqualifikationsturnier des Weltschwimmverbands FINA in Triest (Italien/3. bis 10. April) und der dort dann letzten Chance für einen Rio-Startplatz. Andere Erinnerungen an Belgrad haben dagegen zwei der EM-Kämpfer in den Waspo98-Reihen: Aleksandar Radovic und Predrag Jokic konnten mit der Auswahl Montenegros in das Endspiel vordringen und sich mit der Silbermedaille zudem vorzeitig das Olympiaticket sichern.

Die beiden Cracks von der Adria konnten auch beim Finale gegen Gastgeber Serbien in der Kombank-Arena ins Wasser steigen, was nicht aufgrund der Rekordkulisse von 18.000 Zuschauern der Höhepunkt der 14-tägigen Titelkämpfe an der Save war. Radovic war nicht nur zweifacher Torschütze, sondern auch an der Schlüsselszene dieser Partie beteiligt, als dem Angreifer zu Beginn des Schlussviertels ein verwandelter Freiwurf zur möglichen 7:6-Führung abgepfiffen wurde und Serbien im direkten Gegenzug seinerseits erstmals in Führung ging. Montenegro verlor dieses grade „intergalaktisch“ erscheinende Finale mit 8:10, wurde aber dennoch gefeiert.

Dieses große nationale Wasserballtreffen an der Wedau wird mit Spannung erwartet, allerdings musste der ASCD in der laufenden Saison national bereits zweimal heftig bluten: Nach der 4:12-Niederlage im Supercup gegen Spandau 04 ging das Punktspiel gegen Waspo 98 vor gut zwei Monaten am Ende ähnlich deutlich mit 5:14 verloren, dieses allerdings in Hannover. Allerdings fiel an der Wedau das Punktspiel gegen die Berliner (8:11-Niederlage) bereits deutlich knapper aus, und mit Heimvorteil im Rücken wollen sich die Duisburger an die Konkurrenz herankämpfen. Die Gäste müssen zudem immer noch auf ihren langzeitverletzten Nationalspieler Andreas Schlotterbeck verzichten, so dass die Optionen auf der Centerposition eingeschränkt sind.