Was gibt es Neues?
Pokalkampf und Derby
Pokalkampf und Derby in Einem wird am Sonnabend am Uerdinger Waldsee geboten: Im Achtelfinale des deutschen Pokalwettbewerbs (DSV-Pokal) empfängt hier der SV Bayer Uerdingen 08 den rechtsrheinischen Rivalen Duisburger SV 98 und sorgt damit für eines der DWL-internen Duelle dieser Runde. Das Anschwimmen im Aquadome steigt bereits um 14 Uhr.
Das West-Derby gehört trotz der räumlichen Nähe in Sachen Pflichtspiele kurioserweise zu den Raritäten, da sich beide Teams hier in den vergangenen zwei Jahrzehnten durchweg aus dem Weg gegangen sind: Uerdingen spielte stets in der ersten Liga und dort bis zur vergangenen Saison zudem durchweg in der A-Gruppe. Duisburg war dagegen seit 1999 zweitklassig oder hat bei den Auftritten in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) lediglich in der B-Gruppe gespielt.
An diesem Szenario des fehlenden Aufeinandertreffens hätte sich auch in der laufenden Spielzeit ohne die Losfee des Pokalwettbewerbs substantiell wieder nichts geändert: Uerdingen musste nach einer enttäuschenden Saison den Absturz aus der Pro A hinnehmen. Duisburg ist dagegen erstmals seit der Ligareform von 2006 in die Pro A aufgestiegen, so dass beide Teams die Ligastaffeln getauscht haben, ohne dabei in einem direkten Vergleich aufeinanderzutreffen.
Beide Teams können sich im Pokalwettbewerb aktuell zudem für die derzeit noch fehlenden Erfolgserlebnisse in der Meisterschaft schadlos halten: Duisburg wartet in der Pro A mit einer Bilanz von 1:11 Zählern noch auf den ersten Saisonsieg. Uerdingen ist mit bis dato 3:7 Punkten derzeit nur Vorletzter im Siebenerfeld der Pro. Zuletzt gab es ein heftiges 7:17 beim SV Ludwigsburg, nachdem zuvor sogar das Stadt-Derby bei der SV Krefeld 72 mit 3:7 verlorengegangen war.
Die Spieler kennen sich trotz trotzdem gut und haben teilweise sogar auch schon vorher einmal für den Nachbarn gespielt: „Es ist wie ein Wiedersehen mit der Ex-Freundin, oft mit leicht bitterem Beigeschmack“, freut sich Duisburgs Nils Elsenpeter, der ebenfalls bereits für die Krefelder die Badekappe geschnürt hat, auf dieses Duell. Center Ulf Ranta warnt vor dem Derby-Charakter: „Zwar steigen wir als Favorit ins Wasser, sollten uns jedoch von den Uerdingern in Acht nehmen und unseren Gegner keinesfalls unterschätzen. Die routinierten Krefelder spielen zuhause und sind immer für eine Überraschung gut.“
Die Bayer-Verantwortlichen hoffen ihrerseits auf ein Ende des aktuellen Negativtrends, der sich nach dem Abstieg bisher auch in der B-Gruppe fortgesetzt hat: „Wir haben in den letzten Spielen nicht wirklich gut gespielt. Umso glücklicher bin ich, dass wir nun endlich mal wieder ein Heimspiel haben. Ich hoffe, dass einige Zuschauer bei diesem Derby den Weg in den Aquadome finden. Zwar spielen die Duisburger eine Klasse höher, doch die Trainingsspiele haben gezeigt, dass wir auch mit ihnen auf Augenhöhe spielen können“, möchte der neuen Trainer Milos Sekulic im Derby ein Zeichen setzen.