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Plauen erkämpft Punkt im Spitzenspiel

Wenn der Erste gegen den Zweiten antritt, ist in den meisten Fällen eine spannende Partie zu erwarten. An besagter Spannung kaum zu überbieten war in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) das Spitzenspiel der Pro B in der Tat, als in einer von diesmal zwei Sonntagspartien der Tabellenführer Duisburger SV 98 den zweitplatzierten SVV Plauen empfing. Nach einer dramatischen Schlussphase endete die Begegnung mit einem 10:10-Unentschieden (1:2, 2:2, 3:2, 4:4), mit dem die Gäste aus dem Vogtland mehr als zufrieden waren.

Trotz langer Anreise starteten die Spitzenstädter hochkonzentriert in die Partie und konnten in den ersten vier Spielminuten dank einer 2:0 Führung ein respektables Zeichen setzen. Die Gastgeber hatten im Hinspiel noch einen deutlichen 10:5-Auswärtssieg gelandet und zeigten sich besonders in der Anfangsphase etwas überrascht von der konsequenten Plauener Spielweise. SVV-Trainer Jörg Neubauer beschreibt: „Wir wollten um jeden Preis verhindern, dass wir gleich zu Beginn einem Rückstand hinterherlaufen und dabei vor allem unsere erarbeiteten Torchancen konsequent nutzen. Das ist uns gut gelungen.“

Im zweiten und im dritten Viertel wurde die Gangart deutlich härter, beide Teams schenkten sich nichts. Viele Aktionen der Duisburger liefen über die stark besetzte Centerposition, so dass Plauens Abwehrchef Alpar Soltesz alle Hände voll zu tun hatte. „Dass die Duisburger viel über den Center spielen, ist uns bereits bei der Video-Analyse des Hinspiels aufgefallen. Wir entschieden uns daher für eine bewegliche Zonenverteidigung, um Centertore und Rausstellungen zu vermeiden. Die Analyse hat uns gezeigt, wo die Stärken der Duisbuger liegen, sodass wir uns besser darauf einstellen konnten.“ Nach dem dritten Viertel stand es 6:6, so dass die Entscheidung im letzten Spielabschnitt fallen musste.

Trainer Jörg Neubauer mobilisierte bei seinen Jungs noch einmal alle Kräfte. Die Plauener wussten, dass in diesem Spiel etwas zu holen ist. Zunächst gingen die Gastgeber erneut in Führung. In der hitzigen Schlussphase lieferte Kapitän Alexander Fritzsch eine herausragende Leistung ab. Der 30-jährige sorgte mit dem 8:8 und dem 9:9 für die wichtigen Anschlusstreffer, um die Duisburger nicht davon ziehen zu lassen. Insgesamt erzielte der SVV-Kapitän die Hälfte aller Plauener Treffer und war mit fünf Toren der erfolgreichste Schütze der Begegnung. „Alex Fritzsch hat nicht nur selbst Verantwortung übernommen und wichtige Tore erzieht, er hat vor allem sein Team bis zum Schluss mitgerissen und dafür gesorgt, dass alle an Ihre Grenzen gehen“, freue sich Neubauer.

Als noch zehn Sekunden auf der Uhr standen, gelang Duisburgs Philipp Kalberg die 10:9 Führung, Der Treffer hätte die Entscheidung bringen müssen, doch doch die Plauener gaben sich nicht auf. Im letzten Angriff stürmten die Vogtländer nach vorn, und Centerspieler Akos Parkanyi gelang in der letzten Sekunde des Spiels der Ausgleichstreffer zum 10:10 Entstand. „Eine Niederlage hätte den Spielverlauf nicht gerechtfertigt. Die Jungs haben so sehr gekämpft und sich nicht aufgegeben, sodass das 10:10 ein gerechtfertigtes Ergebnis ist“, resümierte Neubauer, „die Duisburger waren ein sehr starker Gegner, aber wir haben das Tempo ständig hochgehalten und gut mitgespielt, wodurch sich zwei ebenbürtige Mannschaften die Punkte teilen.“

Auf die Tabelle hatte die Partie keinen Einfluss: Die Rheinländer bleiben trotz des ersten Punkverlustes als einzige ungeschlagene Mannschaft an der Tabellenspitze der Pro B. Die Plauener konnten im Fernduell mit dem jetzt punktgleichen SC Neustadt dank der besseren Tordifferenz Platz zwei behaupten und empfangen in der kommenden Woche den Aufsteiger SV Ludwigsburg. (few)