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Petar Porobic verstorben

Die Wasserball-Welt reagiert geschockt: Der frühere Bundestrainer Petar Porobic ist am Montag im Alter von 66 Jahren überraschend verstorben. Der seit Jahresbeginn wieder in chinesischen Diensten stehende Montenegriner befand sich Medienberichten zufolge nach den Asienspielen in Hangzhou (China) auf dem Rückflug nach Europa, als er über massives Unwohlsein klagte. Auch eine Notlandung mit umgehender medizinischer Behandlung konnte ihn nicht mehr retten.

Porobic galt als einer der erfolgreichsten Trainer der Welt mit jahrzehntelanger Erfahrung auf verschiedenen Kontinenten. Erste Meriten sammelte er als Spieler und dann Trainer mit seinem montenegrinischen Heimatklub Primorac Kotor, den er 1986 noch im früheren Jugoslawien gegen starke Konkurrenz erstmals zu Meistertitel und Pokalsieg führte. Weitere Stationen als Vereinstrainer folgten bei VK Becej (heute Serbien), Jadran Herceg Novi (Montenegro), Shturm Rusa (Russland), Galatasaray Istanbul (Türkei) und Sintez Kasan (Russland). 

Mit Nationalmannschaften nahm er an insgesamt fünf Olympischen Spielen teil: Als Teil des Trainerstabs von Serbien und Montenegro gewann er Olympiasilber (2004) und -bronze (2000), wurde WM-Zweiter (2001) und -Dritter (2003) sowie 2001 und 2003 jeweils Europameister. Als Cheftrainer wurde er mit der Mannschaft von Serbien und Montenegro 2005 in Montreal (Kanada) Weltmeister. Mit Montenegro gewann nach der Unabhängigkeit des Landes 2008 in Malaga (Spanien) den EM-Titel. Zuletzt führte er 2021 Chinas Frauen auf Rang acht bei den Olympischen Spielen in Tokio (Japan). 

Der Montenegriner war auch in Deutschland seit Jahren viel geschätzt und auch häufig zu Gast, allerdings beendete er 2022 sein Engagement als Bundestrainer nach nicht einmal einem Amtsjahr vorzeitig. Er kehrte China zurück und führte die Männer aus dem Reich der Mitte zum zweiten Platz bei den am Wochenende zu Ende gegangenen Asienspielen, die sein letzter Auftritt werden sollte.