Mannschaften aus allen vier Landesgruppen bescherten der Premiere des Katrin-Dierolf-Pokals einen gelungenen Start: Bei dem neuen Auswahl- und Sichtungsturnier des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) für den weiblichen U15-Nachwuchs setzte sich in Heidelberg die Auswahl des Schwimmverbands Nordrhein-Westfalens unter Landestrainerin Heike Voß (Bochum) an die Spitze, die in der Schwimmhalle des Olympiastützpunktes Rhein-Neckar auf makellose 6:0 Punkte kam. Auf den weiteren Plätzen folgten bei fast durchweg knappen Partien, die in dieser Form keiner erwartet hatte, Sachsen, die Vertretung der Landesgruppe Süd (beide 3:3) und die Landesgruppe Nord (0:6).

Bei der gut beschickten Premierenveranstaltung mit Aktiven der Jahrgänge 2000 und jünger holte sich der Nachwuchs aus dem Westen den am Ende über den Turniersieg entscheidenden Erfolg bereits am Sonnabendnachmittag mit einem 7:5-Erfolg über die Auswahl Sachsens. Das letzte Turnierspiel brachte dann sogar ein 13:13-Unentschieden zwischen Sachsen und der Auswahl des Süddeutschen Schwimmverbands, allerdings konnten sich die Spielerinnen aus dem Osten bei der Ermittlung des zweites Platzes auf die um zwei Treffer bessere Tordifferenz verlassen. „Das war eine richtig gelungene Veranstaltung mit engen Spielen“, brachte Sachsens Trainer Sven Schulz, im Vorjahr deutscher Meister mit dem Nachwuchs des SC Chemnitz, auf den Punkt. Bundestrainer Milos Sekulic (Krefeld) sprach mit nicht nur mit allen Trainern über seine Beobachtungen, sondern ehrte zum Abschluss der Veranstaltung mit Tara Karl (Sachsen/beste Torhüterin), Emma-Eliza Koch (SV Nord/beste Spielerin), Layla Fritzsche (Sachsen/Torschützenkönigin) und Verona Weiß (Süden/jüngste Spielerin) auch vier Akteure mit Sonderpreisen.

Benannt ist die neue Trophäe nach der früheren Nationalspielerin und viermaligen WM-Teilnehmerin Katrin Dierolf (SSV Esslingen und Blau-Weiß Bochum). Unabhängig von den positiven Kritiken dürfte der neue Wettbewerb sportlich eine durchaus sinnvolle Bereicherung des Kalenders sein: Durch den neuen Vergleich können sich Aktive zwei Jahre vor der U17-Europameisterschaft des geforderten Jahrgangs damit zusätzlich zu den zuletzt nur von vier oder fünf Klubs beschickten deutschen Meisterschaften der Vereinsteams präsentieren, zumal einige jüngere Talente aktuell nur in Jungenmannschaften zum Einsatz kommen. Kritisch stellt sich unter diesem Blickwinkel allerdings die Frage, warum das zwischen 2004 und 2008 immerhin fünfmal ausgespielte Auswahlturnier des Landesschwimmverbands Niedersachsen um den Klaus-Dieter-Skibba-Pokal nach schwacher Resonanz seitens anderer Landesverbände hatte eingestellt werden müssen.