Was gibt es Neues?

„Noch einmal alle Kräfte mobilisieren“

Definitiv kein vorweihnachtliches Schaulaufen wird es in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) bei dem „Vier-Punkte-Duell“ am Potsdamer Brauhausberg geben: Der Vorjahresdritte OSC Potsdam rangiert in der Tabelle der Pro A aktuell nur auf Platz fünf und empfängt beim letzten Auftritten eines ereignisreichen Jahres vor heimischer Kulisse den direkten Tabellennachbarn SVV Plauen. Die im Kampf um einen Play-off-Platz ebenfalls noch aussichtsreichen Vogtländer liegen bei bisher weitgehend identischen DWL-Resultaten in Lauerstellung und würden im Falle eines Sieges an den Havelstädtern vorbeiziehen.

„Noch einmal alle Kräfte mobilisieren“, fordert daher Andreas Ehrl, Abteilungsleiter der OSC-Wasserballer, „dann können die Jungs verdient durchatmen.“ Die nachfolgende Weihnachtspause sollte beiden Teams gelegen kommen: Auf Potsdamer Seite kann beispielsweise Kapitän Hannes Schulz nicht mehr eingreifen. Ein hartnäckiger Virusinfekt macht es dem Sportsoldat und Lehramtsstudent bereits im dritten Pflichtspiel in Folge nicht möglich, aktiv mit einzugreifen. „Ich hoffe, dass ich im Januar wieder das Training aufnehmen kann“, so Schulz. „Die Jungs werden das erneut auch ohne mich packen.“

Tatsächlich konnte der OSC die beiden jüngsten Partien für sich entscheiden: Vergangenen Sonntag wurde die SG Neukölln nach einem Start-Ziel-Sieg souverän mit 8:5 bezwungen. Eine echte Gala hatte das Tchigir-Team eine Woche zuvor im Achtelfinale des deutschen Pokalwettbewerbs hinleget, wo der SVV Plauen mit 17:6 regelrecht auseinander genommen wurde. Genau die Vogtländer kommen nun im Kampf um sehr wichtige DWL-Punkte wieder ins Potsdamer blu. Mit einem Sieg könnte der OSC – derzeit mit 5:7 Zählern (49:72 Tore) auf dem fünften Rang der Pro A – sein Punktekonto ausgleichen und zum SSV Esslingen (7:7 Punkte/ 64:83 Tore) aufschließen. Die Plauener liegen nur mit knappem Rückstand (4:8/56:84) auf dem neuralgischen sechsten Platz, der die Play-off-Teilnahme sichert und den Klassenverbleib in der A-Gruppe garantiert.

„Das wird ein ganz anderes Match als im Pokal“, warnt Tchigir, dem voraussichtlich bis auf Schulz der komplette Kader zur Verfügung steht. „Wir haben da unser bestes Saisonspiel abgeliefert, Plauen wahrscheinlich sein schwächstes.“ Das mit etlichen ungarischen Spielern besetzte Team aus Sachsen, dem in der vergangenen Saison der Aufstieg in die Spitzengruppe gelang, ist schwer ausrechenbar. Die Saisonergebnisse waren recht wechselhaft; die besten Werfer, die es auszuschalten gilt, sind die Ungarm Peter Karteszi (10), Akos Laszlo Parkanyi (9), Tamas Korpasci (7) sowie Alpar Soltesz und Norbert Kerschbaum (je 6).

„Das ist uns im Pokal sehr gut gelungen“, erinnert sich Tchigir. „Wenn ich mir hätte aussuchen sollen, welches Spiel wir gewinnen wollen, dann ganz sicher das Duell in der Liga“, so der Trainer. Dieser Wunsch ist jetzt noch mehr zu verstehen, nachdem die Auslosung des Pokal-Viertelfinales veröffentlicht wurde. Dort hat es der OSC mit dem DWL-Tabellenführer und Champions League-Teilnehmer Waspo 98 Hannover auswärts zu tun, was faktisch die Endstation in dem Wettbewerb bedeutet. „Wir waren vier Jahre in Folge im Final Four und hatten das Glück, bis zum Viertelfinale nicht auf Waspo oder Spandau 04 zu treffen“, sagt André Laube, sportlicher Leiter der OSC-Wasserballer. „Nun hat es uns eben mal erwischt. Das bedeutet auch, wir können uns nun zu hundert Prozent auf den Liga-Wettbewerb konzentrieren.“