Was gibt es Neues?

Nikar verpasst Top 16

Ohne deutsche Beteiligung findet die Runde der besten 16 um den Wasserball-Europapokal der Frauen statt. Als einziger Vertreter des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) musste der nationale Pokalsieger SV Nikar Heidelberg beim Erstrundenturnier der Euro League im italienischen Messina in der Gruppe A drei Niederlagen gegen Gastgeber WP Messina (11:17), den russischen Turniersieger Ugra Chanty-Mansijsk (10:15) und den spanischen Vertreter CN Sant Andreu (9:17) hinnehmen.

„Das war ein tolles Erlebnis für uns“, zog der langjährige Nikar-Trainer Dr. Kai van der Bosch dennoch ein positives Fazit des vierten Europokalauftritts in der Vereinshistorie, „der deutsche Frauenwasserball braucht aber mehr solcher Spiele“. Letzteres war bei der 11:17 (3:3, 2:5, 2:7, 4:2)-Auftaktniederlage gegen den Gastgeber sichtbar: „Das haben wir gebraucht, um uns einzugewöhnen“, meinte van der Bosch unter Hinweis auf das hohe Niveau der sechs europäischen Topnationen, aus denen die frei Nikar-Kontrahenten auch diesmal ausnahmslos kamen. In einer torreichen Partie mit zahlreichen Aktionen auf Augenhöhe trafen Eike Daube (4), Jennifer Stiefel, Lara Kostruba (je 3) und Luise Zimmermann gegen die Nummer drei aus dem Lande des fünfmaligen Europameisters.
 
Beim 10:15 (3:3, 2:4, 3:3, 2:5) gegen das von einem heimischen Ölkonzern gesponsorte Team aus Chanty-Mansijsk legten die Nikar-Nixen eine hartumkämpfte Begegnung hin und ließen sich auch von einem schnellen 0:3-Rückstand nach nicht einmal zwei Minuten beeindrucken. Bis zum Zwischentand von 8:9 gegen Ende des dritten Abschnitts blieben sie in Schlagweite. Erst ein Treffer zwei Sekunden vor der Pause sowie zwei weitere Tore zu Beginn des Schlussabschnitts zum 12:8 (26.) kippten die Partie endgültig. Diesmal trafen Eike Daube, Lara Kostruba (je 3), Gesa Deike (2), Luise Zimmermann und Nadja Kreis.
 
Nach nur zwölf Stunden Pause ging es gegen CN Sant Andreu weiter: „Da war dann der Akku leer“, kommentierte van der Bosch die dortige 9:17 (2:3, 3:6, 1:4, 3:4)-Niederlage. „Man sieht, dass man dran ist, aber derart viele hochkarätige Spiele in einem so kurzen Zeitraum, sind wir einfach nicht gewohnt“, wurden auch die Heidelbergerinnen einmal mehr von einem aktuellen Problem des deutschen Frauenwasserballs eingeholt.  Beim dritten Auftritt an der Straße von der Messina binnen 38 Stunden trafen Gesa Deike (3), Lara Kostruba (2), Meike Weber, Ira Deike, Jennifer Stiefel und Nadja Kreis.
 
Die Konkurrenz war allerdings alles andere als leicht: „Das sind Profiteams mit hochkarätigen ausländischen Verstärkungen“, wertete van der Bosch das anstrengende Wochenende denn auch als einen interessanten Vergleich mit der Weltspitze, „man sieht aber auch, dass man bei entsprechender Vorbereitung international durchaus mithalten kann.“ Den Schwung von Messina wollen die Heidelbergerinnen für die Bundesliga mitnehmen.  
 

 

Euro League 2017/2018

Gruppe A in Messina (Italien)

Freitag, den 1. Dezember 2017
18:00 WP Messina – Nikar Heidelberg 17:11
20:00 CN Sant Andreu – Ugra Chanty-Mansijsk 7:8

Sonnabend, den 2. Dezember 2017
18:00 WP Messina – CN Sant Andreu 10:13
20:00 Ugra Chanty-Mansijsk – Nikar Heidelberg 15:10 

Sonntag, den 3. Dezember 2017
09:30 CN Sant Andreu – Nikar Heidelberg 17:9
11:00 Ugra Chanty-Mansijsk – WP Messina 10:7

 

Endstand

1. Ugra Chanty-Mansijsk 33:24 9
2. CN Sant Andreu 37:27 6
3. WP Messina 34:34 3
4. SV Nikar Heidelberg 30:49 0