Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Neue Gesichter beim Olympiaturnier…

Das in die Entscheidung gehende Olympiaqualifikationsturnier in Triest (Italien) hat bereits vor dem Start der heutigen Viertelfinalduelle seine erste Sensation produziert: Bei dem Kampf um die vier im KO-Format ausgespielten Olympiatickets werden sich unter anderem mit den Niederlanden und Frankreich zwei Teams im Direktvergleich gegenüberstehen, die noch zu Jahresbeginn keiner der Experten wirklich auf der Rechnung gehabt hat. Deutschland ist ebenfalls noch im Rennen um einen Startplatz in Rio, trifft heute bei einer kaum lösbaren Aufgabe von 16 Uhr an allerdings auf neunmaligen Olympiasieger Ungarn, der die Parallelgruppe erwartungsgemäß als Erster abgeschlossen hat.

Das Duell des EM-Zwölften Niederlande gegen die in Belgrad immerhin neuntplatzierten Franzosen ist in jedem Falle eine dicke Überraschung, nachdem beide Teams in jünger Vergangenheit sogar wiederholt sogar die Teilnahme an den EM-Turnieren verpasst hatten. Die „Oranjes“ war sogar nur als Nachrücker an die Adria gereist, haben dort allerdings vier ihrer fünf Vorrundenpartien gewonnen. Frankreichs Auswahl mit den beiden Spandauer Akteuren Mehdi Marzouki und Remi Saudadier konnte in der „Todesgrupp“ B immerhin Rang drei hinter Ungarn und Kanada belegen. Unabhängig vom Resultat der heutigen Partie wird frischer Wind in den internationalen Männer-Wasserball kommen: Die Niederlande waren zuletzt im Jahre 2000 auf einem Olympiaturnier vertreten, Frankreich gar 1992.

In der Parallelgruppe A hat sich überraschend Amerika-Vertreter Kanada Rang zwei ohne Spielverlust geholt und bei seinen fünf Vorrundenauftritten der Wasserball-Weltmacht Ungarn ein 14:14-Unentschieden abgetrotzt. Die von dem italienischen Toptrainer Giuseppe Porzio (fünfmaliger Champions League-Gewinner mit Pro Recco und CN Posillipo) betreuten Nordamerikaner haben allerdings das Pech, dass sie im heutigen KO-Duell gegen den EM-Fünften Spanien antreten müssen, der in der Gruppe A trotz vier Siegen nur Dritter geworden ist. Allerdings müssen die versierten Iberer mit einem nie dagewesenen Druck kämpfen und haben hier in Triest bereits Federn lassen müssen.

Selbst wenn Kanada nicht das Rio-Ticket holen sollte, so wird es am Zuckerhut gegenüber 2012 dennoch drei Veränderungen im Zwölferfeld geben. Neben dem Gewinner der Partie der Niederlande-Frankreich sind Gastgeber Brasilien und Asien-Vertreter Japan erstmals nach langen Durststrecken wieder olympisch im Einsatz. Leidtragende dieser Entwicklung dürften etablierte Wasserball-Nationen werden: So ist der von Personal- und Doping-Problemen heimgesuchte EM-Achte Russland, 2004 noch Bronzemedaillengewinner, nach dem fünften Rang in der Vorrunde vorzeitig ausgeschieden und sind damit zum dritten Mal in Folge nur Zaungast beim Olympiaturnier. Die 2012 in London vertretenen Rumänen treffen heute vor über 1.000 auf Gastgeber Italien – eine ähnlich schwere Aufgabe wie für die Deutschen im Duell gegen Ungarn.

 

Olympiaqualifikationsturnier 2016 in Triest (Italien)

Ansetzungen Viertelfinale

Freitag, den 8. April 2016
16:00 Ungarn (1A) – Deutschland (4B)

17:30 Kanada (2A) – Spanien (3B)
19:00 Frankreich (3A) – Niederlande (2B)
20:30 Rumänien (4A) – Italien (1B)

 Die vier Sieger der Viertelfinalduelle qualifizieren sich für die Olympischen Spiele 2016.