Was gibt es Neues?

„Nehmen die Herausforderungen mit größter Seriosität“

Der OSC Potsdam bestreitet bereits am Mittwoch (20 Uhr) im Brauhausberg-Bad seins erstes DWL-Halbfinalspiel der Vereinsgeschichte. Erst wenige Tage zuvor hatten die Jungs von Trainer Alexander Tchigir mit überzeugenden Viertelfinalerfolgen gegen den SSV Esslingen (19:10 und 17:7) diesen größten Erfolg der Vereinsgeschichte im Herrenbereich gesichert. „Viel Zeit zum Feiern blieb also nicht“, erklärt Potsdams sportlicher Leiter André Laube. „Die Saison ist noch nicht zu Ende. Wir nehmen die kommenden Herausforderungen mit größter Seriosität.“

Dass es in der „best of five“-Serie gegen die Wasserfreunde Spandau 04 schwer wird zu bestehen, liegt auf der Hand. Der 34-fache deutsche Meister gilt als klarer Favorit der Serie, zog nach der Hauptrunde auch dieses Jahr als Primus in die Playoffs ein und klärte die Viertelfinalaufgabe gegen den SV Bayer 08 Uerdingen souverän. Auswärts gab es ein 16:7, mit 22:1 wurde dann das Rückspiel gewonnen.

„So wollen und werden wir ganz sicher nicht untergehen“, blickt Potsdams Coach Tchigir auf das anstehende Duell. „Träumen darf erlaubt sein. Es wäre schon toll, wenn wir ein viertes Spiel erzwingen könnten.“ Dieses würde dann nach den Auswärtspartien am Wochenende in Berlin (Sonnabend, 16 Uhr; Sonntag, 14 Uhr) am Donnerstag (18.5.) im Brauhausberg-Bad steigen. „Um das zu erreichen, bräuchten wir unseren besten Tag und Spandau seinen schlechtesten“, schätzt Tchigir die Kräfteverhältnisse allerdings realistisch ein.

Der Kader des Rekordmeisters, mit dem der OSC seit Jahren ein äußerst kooperatives Verhältnis pflegt, gleicht im nationalen Maßstab einem echten Starensemble. Sieben deutsche Nationalspieler werden in dem Champions League-Team durch zwei französische Auswahlakteure sowie weitere internationale Akteure aus Niederlanden, den USA, Serbien und Ungarn ergänzt. „Für die Zuschauer wird das in jedem Fall spektakulär“, weiß OSC-Wasserball-Abteilungsleiter Andreas Ehrl, der selbst über lange Jahre die Kappe für Spandau schnürte. „Das wird ein tolles Fest am Mittwoch. Wir haben nichts zu verlieren.“

Mit dem Ergebnis dieser Saison sei der frühere Nationalspieler schon jetzt höchst zufrieden. „Nach dem schwachen Saisonstart ist es herausragend, wie sich die Truppe entwickelt hat.“ Der Verlauf dieser Spielzeit wirkte sich dann auch auf die Nominierungen für Maßnahmen der Nationalmannschaft aus. Der erst 18-jährige Dennis Strelezkij und Max Kössler (21) debütierten im deutschen Team im Rahmen der Weltliga; Ferdinand Korbel und Reiko Zech nahmen an Trainingsmaßnahmen der Auswahl teil. „Trainer, Mannschaft und Umfeld unseres DWL-Teams können stolz auf diese Saison sein. Jetzt wollen wir Spandau alles abverlangen“, so Ehrl. „Gerade für Zuschauer, die noch nie eine Wasserball-Begegnung live gesehen haben, gibt es am Mittwoch das perfekte Spiel. Zwei absolute Top-Teams in einem Lokalderby. Besser geht‘s nicht!“

Im bisherigen Saisonverlauf trafen Potsdam und Spandau bislang dreimal aufeinander. Im Oktober unterlag der OSC auswärts 6:18; daheim Anfang März mit 6:22, allerdings fehlten in diesem Spiel die gesperrten Strelezkij und Hannes Schulz. Das beste Resultat lieferte das Tchigir-Team im Rahmen der Endrunde um den deutschen Pokal. Im „kleinen Finale“ unterlag der OSC 6:11, nachdem Potsdam zur Halbzeit sogar noch mit 5:4 in Front gelegen hatte.