Was gibt es Neues?

Müde Deutsche verlieren Platzierungsduell klar

Müde Krieger unter Kaspischer Sonne: Deutschlands Nachwuchs beendete das Wasserballturnier der ersten Europaspiele hier in Baku (Aserbaidschan) nach der dritten Niederlage in  Serie als Achter. Beim letzten von sieben Auftritten in der „Water Polo Arena“ hatten die ersatzgeschwächten und müde wirkende Sieben von Bundestrainer Sebastian Berthold (Freiburg) im Spiel um Platz sieben von Beginn an keine Chance und musste am Ende deutlich mit 6:15 (2:5, 2:3, 1:3, 1:4) die Segel streichen. Mit Rang acht konnte immerhin das Resultat der vorherigen U17-Europameisterschaft 2013 in Gzira (Malta) um gleich drei Plätze verbessert werden.

Es ging am Ufer des Kaspischen Meeres heute trotz des spielfreien Sonnabends allerdings endgültig die Substanz. Die deutsche Auswahl war entgegen den ersten Ankündigungen zwar doch mit dem angeschlagenen Filip Zugic angetreten, musste jedoch auf Linkshänder Fynn Schütze (Trommelfellriss im Russland-Spiel) verzichten und wirkte nach dem Maximalprogramm von sieben Partien in neun Tagen auch körperlich ausgebrannt. Auch im spielerischen Verlauf hatten die mangels Ersatz nur mit zwölf Aktiven angetretenen Deutschen (darunter auch gemäß den neuen Regularien von 2013 ein zweiter Torwart) in ihrer Abschlusspartie wenig Glück: Mit einem 0:3- und 1:4-Rückstand (6.) ging bereits der Start daneben, zudem fingen sich die DSV-Sieben eine Sekunde vor dem Ende noch einen Strafwurftreffer zum 2:5-Pausenstand ein.

„Der Anfang und das Ende waren Mist“, sagte Trainer Sebastian Berthold, der sich angesichts der ungünstigen Personalien im Vorfeld des letzten Turnierauftritts vom Spielverlauf nicht überraschend zeigte. An die starke Vorstellung der DSV-Sieben beim Auftaktduell beider Teams acht Tage zuvor (8:9) war heute allerdings nicht zu denken. Mit dem zweiten Treffer des verbliebenen Linkshänders Efstratios Manolakis kamen die Deutschen im zweiten Abschnitt nach dem zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand noch einmal auf 4:8 (20.) heran und hielten diesen Spielstand zumindest noch über den Seitenwechsel bis in die Mitte des dritten Viertel. Zusammen mit dem 4:9 (21.) war dann auch für Manolakis nach übertriebener Härte Spielschluss, ein weiterer Schlag in das personelle Kontor der Deutschen. „Uns fehlen Cleverness, Antizipation und Erfahrung“, musste Berthold allerdings auch bekannte Schwächen des deutschen Wasserballs einmal mehr konstatieren, die mit der körperlichen Erschöpfung noch um einiges deutlicher zu Tage traten.

Sportlich haben die Deutschen mit dem Viertelfinale nach langer Durststrecke ein wichtiges Ziel erreicht und in den Duellen mit den Topnationen diesmal auch phasenweise ihr Können angedeutet „Da war auch mehr drin“, sagte Berthold. Die Wasserballturniere dieser ersten Europaspiele gelten übrigens auch als U17-Europameisterschaft, und hier konnten Deutschlands Junioren mit Rang acht ihr Resultat der vorherigen Titelkämpfe 2013 in Gzira (Malta) um gleich drei Plätze verbessern und sich eventuell auch schon direkt für die U17-Europameisterschaft 2017 qualifizieren. Sportlich war es zudem die erste Platzierung eines deutschen Nachwuchsteams unter den Top acht in Europa seit der U19-Europameisterschaft 2006 im rumänischen Oradea.

 

 

Europaspiele 2015 in Baku (Aserbaidschan)

Spiel um Platz sieben

Deutschland – Ungarn 6:15 (2:5, 2:3, 1:3, 1:4)

Deutschland: Dan Hilgendorf – Rafael Nawrat, Konstantinos Sopiadis 1, Philipp Dolf 1, Fynn Schütze, Dennis Strelezkij 1, Efstrations Manolakis 2, Thilo Popp, Alexander Bayer, Filip Zugic 1, Daniel Reimer, Vincent Winkler, Finn Dörries. Trainer: Sebastian Berthold