Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Marco Troll kandidiert für DSV-Vorsitz

Beim Deutschen Schwimm-Verband (DSV) könnte es neues Führungspersonal geben: Der Freiburger Marco Troll will sich auf der am 21. November anstehenden Mitgliederversammlung (ehemals Verbandstag) des nationalen Dachverbandes für die seit 2018 vakante Position des DSV-Präsidenten bewerben. Dieses machte der 58 Jahre alte Polizeibeamte jetzt in einem Bericht der „Badischen Zeitung“ (Freitagsausgabe) publik und bestätigte damit schon länger kursierende Gerüchte über eine Kandidatur.

Troll kommt aus dem Schwimmsport und kennt das Geschehen am Beckenrand bestens: „Ich kann nicht nur kritisieren. Ich muss auch Verantwortung übernehmen. Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen“, wird der Freiburger in dem Bericht zitiert. Troll ist seit acht Jahren Präsident des Badischen Schwimm-Verbandes und auch beim Wasserball kein Fremder: Sohn Mike hat in der Bundesliga beim SSV Esslingen gespielt und kam 2011 unter dem damaligen Bundestrainer Hagen Stamm auch zu einem Länderspieleinsatz.

Nach vorliegenden Informationen hat Troll für die anstehende Mitgliederversammlung die Unterstützung von 13 der insgesamt 18 Landesverbände im DSV und kann auch mit Kandidaten für die drei Vizepräsidenten ins Rennen gehen. Genannt werden mit Harald Walter und Wolfgang Rupieper die Präsidenten der Landesschwimmverbände in Bayern und Brandenburg sowie die als Finanzexpertin geltende Claudia Boßmann aus Nordrhein-Westfalen.

Seit dem Rücktritt von Gabi Dörries im Dezember 2018 verfügte der traditionsreiche DSV, der in der Vergangenheit mit Walther Binner und Max Ritter sogar schon zwei Präsidenten im Weltschwimmverband FINA gestellt hat, über keinen Amtsinhaber auf seiner Spitzenposition. Zuletzt hatte Vizepräsident Uwe Brinkmann, der seit April 2017 dem aktuellen Präsidium angehört und den DSV seither mit anführte, bereits den Abschied aus den Führungsgremien des über 580.000 Mitglieder starken Verbandes angekündigt.

Wie der DSV auf Anfrage bekanntgab, soll die anstehende Mitgliederversammlung, für die erneut Kassel als Austragungsort ausgewählt war, trotz des bundesweiten Teil-Lockdowns zum vorgesehenen Termin stattfinden, wird aber nur virtuell zur Durchführung kommen.