Was gibt es Neues?

Magdeburger Wasserballer mit neuem Vorstand, aber ohne Halle

Mit neuem Führungspersonal, aber bis auf weiteres ohne Trainings- und Wettkampfstätte geht Zweitligist Wasserball-Union Magdeburg in die neue Saison. Während der Vereinsvorstand komplett besetzt werden konnte, bleibt die heimische Schwimmhalle an der Großen Diesdorfer Straße aufgrund aufwendiger Reparaturarbeiten noch bis zum 8. November komplett geschlossen. Nach einem zu behebenden Dachschaden hat jetzt eine Havarie an der Elektrik sowie ein Sturmschaden das „Wohnzimmer“ des Magdeburger Wasserballs stark mitgenommen, nachdem die überregional vielbeachtete Anlage bereits vom März 2010 bis November 2011 aufwendig saniert und modernisiert worden war.

Aufgrund der Satzungsänderung des Vereins wurde jüngst in der Mitgliederversammlung einstimmig ein neuer dreiköpfiger Vereinsvorstand mit Silvio Schulle (1. Vorsitzender), Kiril Litvin (2. Vorsitzender) und Andreas Rasehorn (Schatzmeister) gewählt. Der neue Vereinsvorsitzende bedankte sich für die engagierte Mitarbeit der aus der Führungsverantwortung ausscheidenden Sportfreunde Ines Strube sowie Jörg Bäumler, die Beide dem Verein in unterstützender Tätigkeit erhalten bleiben sollen. Während Schulle und Rasehorn bereits an der Spitze des alten Präsidiums gestanden haben, rückt mit dem 30-jährigen Litvin ein neues Gesicht in die Vereinsführung. Der Unternehmer spielte jahrelang in den Wasserballmannschaften der Wasserfreunde Spandau 04. Neben der Tätigkeit im Vereinsvorstand wird er in der neuen Saison auch aktiv für die Magdeburger Männermannschaft in der 2. Wasserball-Liga Ost ins Wasser steigen.

Gleich zu Beginn ihrer Tätigkeit muss der Vorstand eine schwere Hürde nehmen. Durch den Totalausfall der Schwimmhalle an der Großen Diesdorfer Straße, bis heute noch vielfach als „Dynamo-Schwimmhalle“ bekannt, bis voraussichtlich 8. November stehen dem Verein weder die Geschäftsstelle noch Wasserflächen zur Verfügung. „Was aktuell passiert, ist für uns sportlich und finanziell eine Katastrophe. Dass wir derzeit nicht an unsere Vereinsunterlagen kommen, ist die eine Sache. Dass wir unsere sportliche Saisonvorbereitung im Nachwuchs- und Männerbereich drastisch einschränken, teilweise gar einstellen müssen, ist ein Fiasko“, hieß es dazu von Vereinsseite. Für den Nachwuchsbereich wurde dem Klub nach eigenen Angaben lediglich eine Schwimmbahn an einem Tag für eine Stunde in der Elbeschwimmhalle bewilligt, den Männern Wasserfläche in den Freibädern angeboten.

„Eine effektive Saisonvorbereitung ist so unmöglich“, so die Verantwortlichen. Der Spielbetrieb der WUM-Männer startet bereits am 3. Oktober mit der ersten Runde im DSV-Pokal (44. Deutscher Wasserball-Pokal der Männer), allerdings wird diese Partie damit definitiv nicht in der Landeshauptstadt stattfinden. Um sich überhaupt vorbereiten zu können, laufen derzeit die Telefonleitungen heiß, wird die Unterstützung der benachbarten Vereine gesucht. „Sollte wir Unterstützung von anderen Mannschaften rund um Magdeburg erhalten, kommen erhöhte Kosten auf uns zu. Wollen wir den Magdeburger Wasserball am Leben erhalten, müssen wir in den sauren, finanziellen Apfel beißen“, resümiert ein sichtlich angespannter Vereinschef Silvio Schulle. Bereits während der Sanierung der Schwimmhalle vor gut fünf Jahren hatte der Wasserballsport in der Landeshauptstadt sichtbar gelitten, und die Männermannschaft hatte in der Folge auch den Abstieg aus der Deutschen Wasserball-Liga hinnehmen müssen.