Was gibt es Neues?

Magdeburger Training im See

Not macht nicht nur in Coronazeiten erfinderisch und kann sogar zurück zu den Ursprüngen der Sportart führen: Nach der erneuten Schließung der Schwimmhalle Große Diesdorfer Straße sind die Wasserballmannschaften des Ost-Zweiligisten WU Magdeburg zum Training in den Neustädter See umgezogen. Das gut 60 Hektar große Gewässer im gleichnamigen Stadtteil ist eines der Naherholungszentren der Landeshauptstadt.

Damit steht auch der neu zusammengesetzte WUM-Vorstand (Detlef Klotzsch, Tom Hagendorf und Andreas Rasehorn) gleich zu Beginn seiner Amtszeit vor einer Mammutaufgabe, denn seit Mitte März sitzen die Vereinswasserballer quasi auf dem Trockenen. Erst wurden Trainingsbetrieb und Wettkämpfe aufgrund der Corona-Lage abgesagt. Als es dann Anfang Juli in der heimischen „Dynamo-Schwimmhalle“, wie die traditionsreiche Anlage an der Großen Diesdorfer Straße immer noch genannt wird, wieder losgehen sollte, gab es technische Probleme, die erneut zu erneuten Schließung der 50-Meter-Schwimhalle geführt haben und wohl länger andauern werden.

„Zwar haben wir seit Anfang Juni durch die Stadt Trainingszeiten in der Schwimmhalle Nord bekommen, doch aufgrund der dortigen Gegebenheiten ist der Umgang mit dem Ball strikt verboten. Daher lief bisher alles lediglich auf ein Konditionstraining hinaus“, so der neue WUM Chef Detlef Klotzsch. Mittlerweile haben die Magdeburger Wasserballe eine ungewöhnliche Alternative aufgetan: Mit Unterstützung der Stadt Magdeburg wurde nun am Neustädter See ein Trainingscamp „Wasserball“ eingerichtet. „Im Rahmen eines Nutzungsvertrages mit der Stadt haben wir hier endlich wieder die Möglichkeit, den Ball fliegen zu lassen und Wasserball zu spielen“, freut sich Klotzsch. Dazu wird abseits der öffentlichen Badefläche jeweils zum Training ein Wasserballfeld aufgebaut, auf dem es dann für die Kinder und Jugendlichen aber auch für das Zweitligateam der Elbestädter zur Sache geht.

Bisher unterstützt die Wetterlage die WUM-Bemühungen. „Wie lange wir den Neustädter See nutzen können, hängt natürlich von den Temperaturen ab. Für eine Lösung danach sind wir bereits in guten Gesprächen mit der Stadt“, stellt der Vereinschef heraus. Insbesondere geht es um die durch die Landesgruppe Ost für September avisierte Fortsetzung des Pokalwettbewerbs der Saison 2019/2020. In der ersten Runde war hier den Elbestädtern Anfang März ein 6:3-Sieg beim SC Chemnitz gelungen. Für die zweite Runde bekamen die Magdeburger ein Heimspiel gegen den Dauerrivalen SGW Brandenburg zugelost, das bereits über den Einzug in den DSV-Pokal 2020/21 entscheiden könnte. Bis dahin können die Elbestädter in dem ungewohnten Ambiente weiter üben und als Nebeneffekt die Sportart auch einmal abseits der Punktspiele der Öffentlichkeit präsentieren.