Was gibt es Neues?

Ludwigsburger Transfer-Coup: Sukno kommt

Es ist der spektakulärste Transfer in der langen Wasserball-Geschichte des SV Ludwigsburg: Der Weltwasserballer von 2017 und frühere kroatische Nationalspieler Sandro Sukno (29) hat für ein halbes Jahr beim DWL-Vertreter SV Ludwigsburg seine Zusage gegeben. Der Olympiasieger von 2012 und Weltmeister von 2017 soll den bisher sieglosen SVL aus dem Tabellenkeller der Pro A in die Play-offs führen.

Nach zuletzt zwei Jahren sportlicher Abstinenz aufgrund von Herzproblemen wird der aktuelle Co-Trainer und ehemalige Kapitän der kroatischen Nationalmannschaft für ein halbes Jahr für den SVL aktiv werden, wie der Klub in einer Pressemitteilung bekanntgab. Zuletzt stand Sukno beim kroatischen Erstligisten und Champions-League Teilnehmer VK Jug Dubrovnik  unter Vertrag, wo er sein eigentliches Comeback als Spieler für den April des vergangenen Jahres geplant hatte.

„Es geht Sandro gesundheitlich gut, und er konnte sich vorstellen, neben seinem Engagement für die Nationalmannschaft in Deutschland wieder in seinen Sport zurückzukehren“, sagt SVL-Vorstand Matthias Nagel und ergänzt: „Es ist eine einzigartige Chance, eine Persönlichkeit wie Sandro Sukno bei uns zu haben. Er wird uns sportlich aber auch in der öffentlichen Wahrnehmung sicherlich weiterhelfen.“ 

Der durch den erst 2018 eingeführten Januar-Korridor möglich gewordene Transfer dürfte in der Tat für einige Aufmerksamkeit sorgen: Sukno ist nach Ungarns Wasserball-Ikone Tamas Farago (1987 bis 1989 beim Düsseldorfer SC) und dem Kroaten Petar Muslim (seit 2019 in den Diensten von Waspo 98 Hannover) erst der dritte Olympiasieger, der in der 50-jährigen Historie des Wettbewerbs in der Bundesliga ins Wasser steigen wird.  

Der Sohn des 1984er-Olympiasiegers Goran Sukno hat bei Jug Dubrovnik das Wasserballspielen gelernt und sich dort früh zu einem Weltklasse-Spieler entwickelt. Dort debütierte der schussgewaltige Kroate mit 15 Jahren für die erste Mannschaft, mit 18 für die kroatische Nationalmannschaft bei der EM 2008 in Malaga (Spanien).  Bereits der WM in Rom 2009 holte Sukno mit Kroatien Bronze, ein Jahr später bei der Heim-EM in Zagreb Gold und anschließend bei der WM 2011 in Schanghai (China) Bronze. Im WM-Jahr wechselt Sukno von Jug Dubrovnik zum italienischen Ligaprimus Pro Recco. Nach den Goldgewinn bei den Olympischen Spielen 2012 in London wechselte Sukno zum kroatischen Erstligisten Primorje Rijeka.

2013 folgte bei der WM in Barcelona die Bronzemedaille, 2015 bei der WM in russischen Kazan die Silbermedaille. Im selben Jahr kehrte Sukno beim internationalen Top-Klub Pro Recco zurück. Bei seinen zweiten Olympischen Spielen in Rio 2016 gewann Sukno mit Kroatien Silber, bei der WM 2017 in Budapest folgte der Weltmeistertitel.