Was gibt es Neues?

Ludwigsburg als Corona-Modellfreibad?

Wie kann Schwimmsport in Zeiten der Krise betrieben werden? Wasserball-Bundesligist SV Ludwigsburg wendet sich an die Stadt, das Freibad in Hoheneck im Rahmen des geplanten Corona-Modellversuchs unter Auflagen zu öffnen: Schwimmen darf nur, wer vor Ort einen Corona-Test macht und ein negatives Ergebnis hat. Der SVL bietet seine Hilfe an, man habe Erfahrungen mit Hygienekonzepten und Teststrategien aus dem Leistungssport.

Die SVL-Verantwortlichen nehmen zur Kenntnis, dass die Infektionszahlen derzeit wieder steigen. „Und trotzdem sollte es aus der Sicht des SV Ludwigsburg im Rahmen des von der Stadt geplanten Corona-Modellversuchs möglich sein, das Freibad Hoheneck unter strengen Auflagen zu öffnen: Schwimmen darf nur, wer sich testen lässt und ein negatives Ergebnis vorlegen kann“, heißt es von Vereinsseite. Der SVL stehe bereit, so eine Corona-Testschwimmen zu unterstützen oder in Eigenregie zu organisieren.

Der Club ist laut Aussage des Vizepräsidenten Matthias Nagel in der Lage, Tests abzunehmen und die Badeaufsicht zu stellen – gerne zunächst auch zum Projektstart für die definierte Gruppe der SVL-Vereinsmitglieder. In einem zweiten Schritt könnte das Bad dann mit den Erfahrungswerten der Schwimmer für alle Bürger geöffnet werden. Der SVL habe hinreichend Erfahrungen mit Hygienekonzepten und Corona-Teststrategien aus dem Trainings- und Spielbetrieb der Wasserball-Bundesliga. Die Spieler wurden und werden dabei regelmäßig getestet und trainieren nach klaren Hygienevorgaben.

Für eine Corona-konforme Öffnung des Freibads spricht aus Sicht des SVL auch, dass bei dem zurzeit laufenden Modellprojekt in Tübingen zwar alle Geschäfte und auch kulturelle Einrichtungen öffnen dürfen – für negativ getestet Menschen. In Tübingen ist laut Aussage des Oberbürgermeisters Boris Palmer aber noch kein Schwimmbad geöffnet. In Ludwigsburg sei es mit Blick auf eine Öffnung des Freibads also möglich Erfahrungen zu sammeln, die landesweit genutzt werden können.

Auch die Spitzenverbände des Schwimmsports in Baden-Württemberg fordern Öffnungsstrategien: Sie seien „angesichts der Pandemieentwicklung in großer Sorge um die Schwimmfähigkeit unserer Kinder als auch der Gesamtbevölkerung in Baden-Württemberg“, heißt es in einem Brief des Schwimmverbands Württemberg, des Badischen Schwimmverbands und der DLRG an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und an die Sportministerin Susanne Eisenmann. Die vereinseigenen Statistiken zeigten, dass 2020 im Vergleich zu 2019 rund 70 Prozent weniger Schwimmabzeichen abgenommen worden sind. Die Rettungsfähigkeit des Aufsichts- und Rettungspersonals der Bäder schwinde. Die erforderlichen Nachweise für potenzielle Bewerber der Berufsfeuerwehren und der Landespolizei könnten nicht mehr erbracht werden. (PM SV Ludwigsburg/wgp)