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„Knallerspiel“: Deutschland meldet sich mit 18 Toren zurück

Komplett zuschauerlos, aber äußerst erfolgreich haben Deutschlands Wasserballer ihre zehnmonatige Länderspielpause beendet: Im Rahmen der Vorbereitung auf das Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam (14. bis 21. Februar) siegte die Vertretung des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) in Warendorf nach einer starken Vorstellung gleich mit 18:9 (7:1, 6:3, 3:1, 2:4) gegen den EM-Zehnten Georgien. Es war der erste Länderspielauftritt des WM-Achten seit dem 11. März vergangenen Jahres, ehe zwei Tage später der erste bundesweite Lockdown folgte.

Das Resultat der Comeback-Partie übertraf die Erwartungen der größten Optimisten: „Das war ein Knallerspiel“, zeigte sich selbst Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) mehr als überrascht. Bei den vorherigen Sparringspartien im Rahmen des Lehrgangs hatten sich beide Teams in äußerst intensiven Spielen noch auf Augenhöhe befunden. Die DSV-Auswahl zeigte sich trotz intensiver Trainingstage vor Ort von Beginn an in Spielfreude und hatte bereits nach dem Auftaktviertel mit 7:1 geführt. Im dritten Abschnitt hatte es zwischenzeitlich sogar 15:4 (22.) für den WM-Achten gestanden.

Erfolgreichste Werfer waren mit jeweils vier Treffern der wiedergenesene Center Mateo Cuk, Marko Stamm (beide Spandau 04) und U19-Spieler Zoran Bozic (SSV Esslingen). Daneben waren Lucas Gielen, Niclas Schipper (beide 2), Maurice Jüngling und Marc Gansen erfolgreich. Aufgrund einer in den Sparringspartien erlittenen Kiefernprellung musste Stamm auf Angriffsspieler Dennis Strelezkij verzichten, allerdings soll der Berliner beim nächsten Lehrgang wieder in das Geschehen einsteigen. Zu Testzwecken war die DSV-Auswahl mit 15 statt 13 Akteuren angetreten, was bei Vorbereitungsspielen nicht unüblich ist. 

Beide Teams haben sich im Rahmen gemeinsamer Trainingsmaßnahmen bis Mittwoch mit einer „Blase“ in der Sportschule der Bundeswehr eingerichtet. Zudem hatten die Organisatoren im Rahmen der strikten Hygieneregeln für die heutige Partie auf Zuschauer, Pressevertreter und sogar externe Kampfrichter verzichtet. Die deutsche Auswahl wird kurzfristig auch die restliche Rotterdam-Vorbereitung komplett in Warendorf bestreiten: Aufgrund positiver Corona-Testungen bei der Konkurrenz hat der DSV am Montag die für die kommende Woche geplanten Trainingsmaßnahmen in Montenegro und den damit verbundenen Start bei einem Vier-Nationen-Turnier in Podgorica abgesagt. 

Trotz der gezeigten Leistung in der Georgien-Partie warnte Bundestrainer Hagen Stamm im Hinblick auf das Qualifikationsturnier dennoch vor übertriebenen Optimismus: Im Zwölferfeld von Rotterdam trifft der WM-Achte von 2019 in der Vorrundengruppe B mit dem Olympiazweiten Kroatien, Russland, Frankreich, Rumänien und Gastgeber Niederlande durchweg auf spielstarke europäische Gegner. „Griechenland und Montenegro sind beim Weltliga-Turnier bereits in hervorragender Form gewesen“, hatte er schon im Vorfeld die Leistungen der Konkurrenz ausgiebig in Augenschein genommen. 

 

Länderspiel in Warendorf

Deutschland – Georgien 18:9 (7:1, 6:3, 3:1, 2:4)

Deutschland: Moritz Schenkel – Zoran Bozic 4, Timo van der Bosch, Julian Real, Hannes Schulz, Maurice Jüngling 1, Reiko Zech, Lucas Gielen 2, Marko Stamm 4, Mateo Cuk 4, Marin Restovic, Lukas Küppers, Yannik Chiru, Niclas Schipper 2 und Marc Gansen 1. Trainer: Hagen Stamm

Persönliche Fehler: 9/12

Schiedsrichter: Mirko Arntzen/Henning Schürmann

Zuschauer: nicht zugelassen