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Kein Angst vor großen Namen: Spandau erneut auswärts

Erst zehn Tage zuvor hat der deutsche Meister Wasserfreunde Spandau 04 nach langer Durstrecke mit dem 8:6-Erfolg beim Olympic Nizza Natation (Frankreich) wieder einen Auswärtssieg in der Champions League geholt, und nun wollen die Berliner am Sonnabend ebenfalls in südlichen Gefilden nachlegen: Die Berliner gastieren am zweiten Hauptrundenspieltag der Gruppe A bei Italiens Vizemeister AN Brescia (20 Uhr, Mompiano-Schwimmhalle), der schon seit Jahren zu den Topmannschaften Europas zählt und international auch bereits drei Titel geholt hat. Der komplette zweite Spieltag der Champions League wird unter http://www.dailymotion.com/lentv wieder im Livesteam der LEN-Homepage laufen.

2016 haben die Norditaliener aus der 200.000-Einwohner-Stadt in der Lombardei (die 2017 die „Europäische Region der Gastronomie“ sein wird) den der Champions League nachgeordneten Euro Cup (vormals LEN-Pokal) gewonnen und im Finale zweimal klar den russischen Rivalen Sintez Kasan besiegt. In der laufenden Saison hat sich de Klub in der Champions League-Qualifikation auf dem Weg unter die besten zwölf Mannschaften Europas sich ebenfalls locker durchgesetzt und in der entscheidenden Runde Spandaus letztjährigen Gruppengegner Jadran Herced Novi (Montenegro) nicht die Spur einer Chance gelassen. In der laufenden italienischen Meisterschaft ist Brescia nach vier Partien noch immer ungeschlagen und Dritter der Tabelle.

Die Auftaktpartie in der Hauptrunde der Champions League hat Italiens Vizemeister bei Vorjahresfinalist Olympiakos Piräus mit 4:8 verloren, wobei die Griechen allerdings erst mit einem 3:0-Lauf im Schlussabschnitt ihren Sieg sicherstellen konnten. Die etablierten Norditaliener stehen somit bereits vor ihrer Partie gegen Spandau unter Ergebnisdruck, weil ja mit der Präsenz von Ungarns Meister Szolnoki VSC aufgrund der Gastgeberrolle beim „Final Six“ im Sommer 2017 bereits einer der drei begehrten Endrudenplätze in dem Sechserfeld vergeben ist. Spandau dagegen könnte sich mit dem zweiten Auswärtscoup in Serie eine in dieser Form nicht unbedingt erwartete gute und hoffnungsvolle Ausgangsposition verschaffen.

2013/14 standen sich beide Teams in der damaligen Champions League-Hauptrunde bereits als Gruppengegner gegenüber: Spandau verlor damals im Januar daheim mit 10:12, zwei Monate später in Brescia mit 10:13 – beides waren enge Partien, in denen der deutsche Rekordmeister zumeist auf Augenhöhe agierte, aber keinen Sieg erzielen konnte. Brescia stellt mit Torwart Marco Del Lungo (26) und Nicholas Presciutti (23) zwei Akteure des italienischen Nationalteams, das in der Weltliga am vergangenen Dienstag gerade mit 10:7 in Russland gewann, und ist eine im Kader durchgängig sehr erfahrene Mannschaft, in der Endzwanziger bis Mittdreißiger dominieren.

Brescias Trainer ist mit Alessandro Bovo (47), Olympiasieger 1992, Weltmeister 1994, Europameister 1993 und 1995, einer der großen Namen des italienischen Wasserballs. Zu den Leistungsträgern seines Teams zählen Stars mit einer Vielzahl internationaler Titel wie Christian Presciutti, Toptorschütze Valerio Rizzo, Center Christian Napolitano und vor allem auch der mit Barceloneta 2013 bis 2015 zum spanischen Meister, Pokalsieger und sogar Champions League-Gewinner aufgestiegene Serbe Nemanja Ubovic. „Unser Team hat keine Angst vor großen Namen!“ gibt sich Spandau-Manager Peter Röhle dennoch gewohnt ambitioniert.