Was gibt es Neues?

Kehraus gegen Nizza

Vor dem Start der Play-offs in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) lockt der deutsche Meister Wasserfreunde Spandau 04 noch einmal mit einem internationalen Auftritt: Am morgigen Mittwochabend haben die Berliner am letzten Gruppenspieltag der Champions League den französischen Vertreter Olympic Nizza Natation zu Gast und wollen sich mit einer guten Leistung und drei Punkten von der internationalen Bühne verabschieden. Die Partie in der Schöneberger Schwimmsporthalle am Sachsendamm startet um 19:30 Uhr, wobei Spandau zum Saisonfinale diesmal mit freiem Eintritt lockt.

Deutschlands Rekordmeister hat zwar keinen der drei nötigen Top-Ränge für das „Final Six“ der Champions League, das Ende Mai in Budapest (Ungarn) stattfinden wird, erreichen können, aber dennoch wird das Duell zwischen dem Fünften und dem punktlosen Gruppenletzten für das Team der Wasserfreunde mit Spannung erwartet. Zum einen wollen die Berliner endlich einmal wieder einen Heimsieg feiern, zum anderen ist die Champions League eine ideale Vorbereitung auf die am Sonnabend danach beginnenden Viertelfinal-Play-offs in der Meisterschaft.

Das nationale Championat ist für die Spandauer nach dem Scheitern im Halbfinale des Pokalwettbewerbs gegen den späteren Sieger Waspo 98 Hannover der Fokus, auf den aktuell die ganze Arbeit gerichtet ist. Mit dem anvisierten Meisterschaftssieg soll die dritten Saison (nach 1993 und 2013) ohne Trophäe nach Beginn der 04-Regentschaft im deutschen Männer-Wasserball 1979 verhindert werden, wobei die morgige Partie unabhängig vom Resultat in jedem Fall eine gute Vorbereitung sein wird.

Zur Vorbereitung darauf zählte am vergangenen auch das Testspiel gegen das Starensemble von Pro Recco. Die Norditaliener, auf dem Weg nach Hannover zum Duell in der Parallelgruppe B bei Waspo 98, machten einen Zwischenstopp in der Hauptstadt. Das 14:4 (1:2, 3:1, 5:0, 5:1) für die Gäste klingt deutlich und war es am Ende auch. Aber die Viertel-Ergebnisse zeigten auch, dass die interessierten Zuschauer – fast durchweg Insider der Szene – zwei ziemlich unterschiedliche Halbzeiten zu sehen bekamen. „Nach der Pause  ließen die Kräfte nach dem harten Training der Tage zuvor rapide nach. Zu Beginn aber haben die Jungs gut dagegengehalten und gezeigt, was möglich ist“, resümierte Bundestrainer und 04-Präsident Hagen Stamm als Augenzeuge.

Gegen Nizza gilt Spandau nach dem Tabellenstand als Favorit, aber die erstmals in der Champions League vertretenen Franzosen haben zuletzt beim Auswärtsergebnis von 9:11 gegen OSC Budapest gezeigt, dass der mit überwiegend hohen Niederlagen zuvor markierte Lernprozess allmählich Früchte trägt. „Zu unterschätzen sind sie auf keinen Fall“, sagt Trainer Kovacevic. Das Hinspiel zum Auftakt der Gruppenphase hatte Spandau Ende November mit 8:6 gewinnen können, seitdem folgte nur ein Auswärtspunkt der Berliner beim jüngsten 5:5-Unentschieden in Budapest. Der letzte Champions-League-Heimsieg der Wasserfreunde datiert vom 25. März 2015, als man gegen Galatasaray Istanbul mit 10:9 gewann.