Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

„Kampf und Krampf“

Es wird wahrscheinlich kein Spiel für Schöngeister werden: Deutschlands Männer müssen am Donnerstag bei den 34. Wasserball-Europameisterschaften in Budapest (Ungarn) in ihrem zweiten Vorrundenspiel gegen den Mitqualifikanten Slowakei unbedingt punkten, wenn der große Traum von einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Tokio (Japan) nicht schon vorzeitig enden soll. Das Anschwimmen in der Duna Aréna steigt unangenehm früh bereits um 10 Uhr; die LEN bietet unter www2.len.eu/?p=16338 erneut einen Livestream in Fernsehqualität. 

Die Mitbewerber Rumänien und Frankreich sind bereits am Auftakttag (!) dieser Titelkämpfe im Kampf um ein Olympiaticket nach Niederlagen in den Schlüsselspielen so gut wie gescheitert, die deutsche Mannschaft muss ihrerseits am Donnerstag liefern: In der Vorrunde wird zumindest Platz drei benötigt, um unter die ersten Zwölf zu kommen und die Chance auf das Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam (Niederlande/22. bis 29. März) zu wahren. Von DSV-Seite ist das Duell mit der Slowakei, die zum Auftakt mit 4:15 gegen Montenegro unterlegen gewesen ist, daher auch zum „ersten Endspiel“ auf dem Weg nach Tokio ausgerufen worden.

Die zweite Kontrahent ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer wieder ein unangenehmer Gegner oder sogar ein Stolperstein für die DSV-Auswahl gewesen. Bei der diesjährigen Europameisterschaft muss in der schwierigen Vorrundengruppe A gegen die Slowakei gepunktet werden, wenn es der Olympiatraum am Leben bleiben soll. Erfolge gegen die Top-Acht-Nationen Kroatien und Montenegro sind derzeit schwer planbar, hinzu kommt bei der Ermittlung der Platzierung in Gruppenspielen der Vorrang der Direktvergleiche soll heißen: Es gibt keinen Ersatz für einen Sieg (oder zumindest ein Unentschieden).

Zu den Favoriten des Turniers zählen die bei den Titelkämpfen 2018 nur auf Rang 14 platzierten Slowaken zwar nicht, doch sind sie weiterhin ein fester Bestandteil der erweiterten europäischen Spitze. Der körperbetonte Spielstil erwies sich immer wieder sehr unangenehm, hinzu kommen aktuell die zahlreichen personellen Probleme der deutschen Auswahl in der EM-Vorbereitung. Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) macht sich daher keine Illusionen über die körperliche wie auch mentale Schwere der Partie und prognostiziert für diese „Kampf und Krampf“.

Auf der slowakischen Trainerbank sitzen mit Peter Nizny und Karol Baco aus der Olympiamannschaft von 2000, die beim damaligen Qualifikationsturnier in Hannover schon einmal den Olympiatraum einer deutschen Mannschaft zunichte gemacht hat. Dem aktuellen Team mögen die großen Namen fehlen, doch gleich acht von 13 Aktiven stehen in der französischen Liga unter Vertrag. Bekannte Gesichter für die deutschen Fans der Sportart sind in dem Budapest-Aufgebot Marek Molnar von der SG Neukölln und der bis 2017 für Waspo 98 Hannover aktive Marek Tkac. 

Die DSV-Verantwortlichen hatten bereits im Vorfeld der Titelkämpfe den Stellenwert der Partie für die Olympiasaison erkannt: Bei dem letzten Vorbereitungslehrgang in Berlin mit Vizeweltmeister Spanien ist am vergangenen Donnerstag  daher sogar eigens in einem halboffiziellen Spiel das morgige Szenario bis in das Detail simuliert worden: Spielbeginn um 10 Uhr mit dem entsprechenden Countdown und einem Aufwärmen unter Wettkampfbedingungen. 

 

34. Wasserball-Europameisterschaften 2020 in Budapest (Ungarn)

Ansetzungen 2. Spieltag Männer

Donnerstag, den 16. Januar 2020
10:00 Deutschland – Slowakei
11:30 Malta – Türkei
13:00 Rumänien – Serbien
14:30 Russland – Niederlande
16:00 Griechenland – Georgien
17:30 Frankreich – Italien
19:00 Ungarn – Spanien
20:30 Montenegro – Kroatien