Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Junioren-Europameisterschaften künftig ohne Qualifikation und mit neuem Modus

Europas Dachverband European Aquatics wartet bei der Neustrukturierung seiner Wasserballwettbewerbe mit einer weiteren einschneidenden Neuerung auf: So werden in Zukunft bei den Europameisterschaften des männlichen Nachwuchses die bisherigen Qualifikationsturniere gestrichen. Stattdessen kommen zeitlich parallel jeweils zwei EM-Turniere mit verschiedenen Leistungsebnen zur Austragung. („Elite“ mit den Top-16-Teams und „Division I“ mit den weiteren Ländern). Zudem will die EA von U15- und U17-Wettbewerben auf U16- und U18-Kokurrenzen wechseln.

Eine kritische Bestandsaufnahme hatte ergeben, dass die langjährige Praxis der Qualifikationsturniere teuer, sportlich zumeist unergiebig und für die Entwicklung der Sportart eher hinderlich sei. Der bisherige Modus sah vor, dass der Ausrichter der anstehenden Titelkämpfe und die sieben besten Teams der vorherigen Veranstaltung jeweils direkt qualifiziert waren und alle weiteren Länder in Qualifikationsturniere mit vier bis sechs Mannschaften mussten, die zudem oftmals noch während der Hallensaison zur Austragung kamen.

Während die spielstärkeren Mannschaften (häufig Niederlande, Rumänien, Türkei und Deutschland) in der Qualifikation einiges an Geld aufwenden, sportlich aber nur selten zittern mussten, war bei den kleineren Verbänden für den dortigen Doppeljahrgang nach nur vier oder fünf Spielen binnen vier Tagen das internationale Saisonende ansagt. Die Schweiz hatte beispielsweise angesichts des Leistungsgefälles innerhalb der Gruppe mit ihrem Setzlistenplatz in der Regel keine realistische Chance auf eine Qualifikation oder mehr als einen Spielgewinn, Österreich und andere Underdogs haben oftmals sogar gar nicht erst teilgenommen.

Mehr Teilnehmer und engere Spiele

Bei dem neuen System treten bei dem Elite-Turnier in gewohnter Form die 14 besten Teams des vorherigen Wettbewerbs an, die durch zwei Aufsteiger aus der Division I komplettiert werden. Alle weiteren gemeldeten Mannschaften sind bei dem sportlich schwächeren Turnier der Division I am Start und kämpfen um die beiden Aufstiegsplätze. Die dortigen Teilnehmer erwarten dabei im Vergleich zu den Qualifikationsspielen mehr und vor allem auch engere Spiele, die den Aktiven und der Sportart im Land bei der Weiterentwicklung helfen sollen. Sportliche Attraktivität und Kosten-Nutzen-Verhältnis wäre hier besser, und zudem hoffen die EA-Macher auf einen Anstieg der Teilnehmerzahlen.

Diese Änderung war seitens der EA bereits am Rande des Champions League-Finales in Gzira (Malta) angekündigt worden, heute präsentierte der Dachverband die ersten Ausrichter für 2025: Die den 7. bis 13. Juli geplanten U16-Veranstaltungen des männlichen Nachwuchses sind an die Türkei (Elite) und die Slowakei (Division I) vergeben worden. Die U18-Turniere kommen vom 18. bis 24 August in Rumänien (Elite) und noch unbekannter Stelle (Division I) zur Austragung. Beim weiblichen Nachwuchs ist angesichts der niedrigen Teilnehmerzahlen bisher keine Trennung geplant; gespielt wird hier vom 30. Juni bis 6. Juli in der Türkei (U16) und vom 25. bis 31. August auf Malta (U18).

Foto: Sandra Seifert