Was gibt es Neues?

„Jetzt wissen einige Leute, dass wir nicht im Sprungbecken spielen“

Es war das gern zitierte „Wasserball-Fest in der „Provinz“: Die Bezirksliga-Frauen des Lehrter SV nutzen die Gunst der Stunde, um sich selbst und die Sportart in der ersten Runde des DSV-Pokals (25. deutscher Wasserball-Pokal der Frauen) in Szene zu setzen, und die erst seit drei Jahren um Punkte spielenden LSV-Nixen genossen trotz einer 2:22 (2:6, 0:7, 0:4, 0:5)-Heimniederlage gegen den Bundesligisten SC Chemnitz ihre erste Partie auf deutscher Ebene und das ungewohnte Ambiente der Veranstaltung sichtlich.

Selbst die Spielerinnen des Gastgebers erkannten das heimische Hallenbad am Hohnhorstweg kaum wieder, das einer regelrechten Wasserballarena glich: Die Lehrter Männermannschaft hatte die traditionsreiche Anlage in eine Spielstätte mit Erstligabedingungen verwandelt, doch auch das Geschehen im Wasser bot einiges. „Das Spiel war schön anzusehen“, zeigte sich nicht nur Andreas Specht, Torhüter der LSV-Männer, sichtbar angetan. Die faire Partie brachte vor über 100 Zuschauern in der vollbesetzten Halle ein recht flottes Spiel mit gradlinigen Angriffsaktionen beider Teams. Bereits im ersten Abschnitt trafen auf Lehrter Seite zudem Silke Sandte per Freiwurf zum 1:4 und Kirsten Möller in Überzahl zum 2:5, und es folgten im weiteren Spielverlauf noch vier Pfostentreffer sowie mehrere knapp verzogene Bälle.

Für den Gastgeber wäre vielleicht auch noch etwas mehr drin gewesen, wenn Centerspielerin Stefanie Lange nicht schon im zweiten Abschnitt mit Leistenproblemen frühzeitig ausgeschieden wäre. Bei den Gästen gab sich zudem auch Junioren-Nationaltorhüterin Jule Lißner, vor drei Monaten mit der deutschen Auswahl noch Siebte bei der U17-Europameisterschaft in Istanbul (Türkei), keine Blöße. Den schnellen Angriffszügen der Gäste mit einem ganzen Block von DSV-Akteuren war die Lehrter Sieben allerdings nur phasenweise gewachsen, wobei Junioren-Nationalspielerin Isabell Brödner gleich siebenmal traf.

Die Organisatoren waren dennoch mehr als zufrieden: „Wir haben gut mitgespielt, aber Chemnitz ist mit den ganzen Auswahlspielerinnen eben doch eine andere Nummer“, zog Lehrtes Co-Trainer Joachim Haake als sportliches Fazit. „Auch unsere ‚Küken‘ sind mittlerweile in der Sportart angekommen“, übte sich Trainer Wolfgang Philipps einmal mehr in der Beobachtung von Details, doch der Klub hofft auch auf einen Werbeeffekt für die Sportart. „Den Zuschauern hat es gefallen“, sagte Haake, „und jetzt wissen vielleicht auch einige Leute, dass wir nicht im Sprungbecken spielen.“

 

DSV-Pokal Frauen 2013/2014 (25. deutscher Wasserball-Pokal der Frauen)

1. Runde in Lehrte

Lehrter SV – SC Chemnitz 2:22 (2:6, 0:7, 0:4, 0:5)

Lehrter SV: Marte Funda-Bendrien – Sandra Beulke, Nadine Bluhm, Carina Mandel, Silke Sandte 1, Michelle Haake, Stefanie Lange, Hannah Leszczensky, Laura Möller, Kirsten Möller 1, Andrea Mandel, Cassandra Röbber, Josephine Haake. Trainer: Wolfgang Philipps. Betreuer: Jens Behrens und Laura Solin Große
SC Chemnitz: Jule Lißner – Johanna Merz, Milena Hetzner, Victoria Fischer 3, Anika Ebell 5, Juliane Harbig, Jamie Verebelyi 1, Nadine Hartwig 5, Emily Lindner 1, Isabell Brödner 7, Lysann Riebe. Trainer: Sven Schulz. Betreuer Kai Berger

Persönliche Fehler: 8/6

Schiedsrichter: Cord Ahlers (Hude)/Stefan Neugebauer (Hannover)