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IOC bremst Rhein-Ruhr-Olympiapläne aus

Die Chancen auf eine Ausrichtung der Universiade 2025 in Nordrhein-Westfalen stehen hervorragend, doch die von einer Interessengruppe um Sportmanager Michael Mronz verfolgten Pläne einer Ausrichtung der Olympischen Spiele 2032 in der Rhein-Ruhr-Region dürften bereits jetzt Makulatur sein. Nach einer 2019 beschlossenen Änderung und Verschlankung des Vergabeverfahrens hat die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Mittwoch das australische Brisbane zum bevorzugten Kandidaten für die Ausrichtung der Sommerspiele in elf Jahren erklärt.

Das Verfahren wird für die Sommerspiele 2032 erstmals praktiziert und lässt weitere Kandidaten in den Hintergrund treten: Beobachter gehen davon aus, dass nach der erfolgten Sondierung einer Findungsgruppe nur noch im Falle erheblicher Schwierigkeiten bei den weiteren Verhandlungen des IOC mit der australischen Millionenmetropole ein anderer Bewerber zum Zuge kommen könnte. Interesse haben nach Medienberichten neben der deutschen Initiative auch Doha (Katar), Budapest (Ungarn) sowie die chinesischen Städte Chengdu und Chongqing bekundet.

Überrascht zeigten sich der DOSB und andere deutsche Vertreter über die erneute vorzeitige Beschlussfassung, nachdem in der Vergangenheit noch ein Vorlauf von sieben Jahren praktiziert worden war. So war parallel zu der im September anstehenden Bundestagswahl eine Bürgerbefragung für eine mögliche Bewerbung angedacht gewesen. Die Initiatoren der Rhein-Ruhr-Bewerbung wollen dennoch ihre Bemühungen für 2032 fortsetzen. Die Bewerbung sei im internationalen Vergleich „ein sehr überzeugendes Angebot“, wie Initiator Michael Monz gegenüber der dpa erklärte. 

Eine Vergabe nach Brisbane hätte übrigens auch signifikante sportliche Auswirkungen auf die beiden Wasserballturniere: Da Australien dann jeweils den Startplatz des Gastgebers zugesprochen bekäme, würde nach der aktuellen Regelung Neuseeland in beiden Wettbewerben jeweils die Position des Ozeanien-Starters einnehmen. Anders als in Vergangenheit sind der Gastgeber- und Kontinentalvertreter mittlerweile getrennt, so dass bei Veranstaltungen außerhalb Europas in den ohnehin dünnen Teilnehmerfeldern jeweils ein weiteres Team aus Übersee zum Zuge kommt.  

Nach einer einmaligen Doppelvergabe 2017 werden die kommenden Olympischen Spiele 2024 in Paris (Frankreich) und nachfolgend 2028 in Los Angeles (USA) zur Austragung kommen. Deutschland war letztmals 1972 in München olympischer Gastgeber gewesen, ehe mehrere, zum Teil krachende Niederlagen bei weiteren Bewerbungen folgten. Zuletzt war Hamburg für die Spiele 2024 in das Rennen gegangen, allerdings scheiterten die dortigen Pläne vorzeitig, nachdem sich die Einwohner in einem Referendum gegen eine Bewerbung entschieden hatten.

Foto: Deepbluemedia/Giorgio Scala