Was gibt es Neues?

Heimvorteil, Parlamentswahlen und Massagebänke…

Wieder einmal haben deutsche Wasserballteams mediales Pech: Ausgerechnet beim Champions League-Turnier in Herceg Novi gibt es diesmal keine Liveübertragungen der dortigen Partien durch Serbiens nationalen Fernsehsender RTCG: Hintergrund sind die am Sonntag stattfindenden Parlamentswahlen, die die Kapazitäten der Anstalt voll binden. In dem kleinen Land an der Nahtstelle zwischen West und Ost kandidieren dem Vernehmen nach diesmal mehr als 16 Parteien, die zudem sehr konträre Positionen vertreten. Besonders ärgerlich: Übertragungen aus Montenegro sind häufig auch in Deutschland über Satellitenfernsehen frei zu empfangen.

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Gibt es bei dem Turnier vielleicht sogar einen „Heimvorteil“ für Waspo 98? Mit Predrag Jokic, Alekandar Radovic und Neuzugang Luka Sekulic haben gleich drei Aktive der Niedersachsen lange Jahre beim Turnierausrichter Jadran Herceg Novi gespielt, wenn auch nicht fortwährend gleichzeitig. „Die kennen hier natürlich jeden“, sagte Waspo98-Präsident Bernd Seidensticker. Hannovers zweiter Neuzugang Darko Brguljan hat in Montenegro dagegen nur bei den beiden anderen großen Klubs des Landes, VK Kotor und PVK Budva, gespielt – die traditionellen Jadran-Rivalen …

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Heimvorteil, Teil 2: Hannovers Physiotherapeutin Claudia Herms, regelmäßige Begleiterin der Waspo98-Sieben auch auf den nicht grade wenigen Auslandstouren des Klubs, brauchte diesmal keine Massagebank mit in den Zug und das Flugzeug nehmen. Das schwergewichtige Utensil haben Hannovers montenegrinische Spieler diesmal vor Ort organisieren lassen.

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Montenegro, das Land der Wasserballer: In der früheren Adria-Republik gibt es nicht nur die vier Profiklubs aus Kotor, Herceg Novi und Budva, sondern auch noch kleinere Vereine, die vom Juni bis August in einer Sommer-Liga den Meister der 2. Division ausspielen. Der frischgebackene Titelträger kommt hier aus dem nur etwa zehn Kilometer weiter östlich gelegenen Baosici, das durch die Uferstraße in Richtung Kotor gut zu erreichen ist. Bei dem dortigen VK Baosici Bokelj ist in diesem Sommer der frühere Waspo98-Akteur und mehrfache Nationalspieler Marko Bolovic ins Wasser gestiegen – dieses allerdings nicht in ein Becken, sondern im offenen Wasser der Bucht von Kotor.