Heidelberg schnuppert internationale Luft

International sind von Freitag an die Wasserballerinnen des SV Nikar Heidelberg im Einsatz: Der deutsche Pokalsieger gastiert als einziger DSV-Vertreter beim Europapokalwettbewerb um die Euro League im italienischen Messina auf der Mittelmeerinsel Sizilien zu einem Viererturnier, und mit Gastgeber WP Messina, dem spanischen Vertreter CN Sant Andreu aus Barcelona sowie dem zweimaligen LEN-Cup-Finalisten Ugra Chanty-Mansijsk aus dem sibirischen Teil Russlands warten bei den Erstrundenspielen der Gruppe A gleich drei Kontrahenten aus Topnationen.

Doch nicht nur sportlich ist der diesjährige Europapokalauftritt etwas Besonderes: Nach der Premiere 2000 vor heimischer Kulisse sowie den Gastspielen 2005 in Eindhoven (Niederlande) und vergangenes Jahr in Dunaujvaros (Ungarn) reisen die Nikar-Nixen erstmals per Flugzeug an. „Zumindest müssen wir nicht nach Russland“, ist den Schützlingen des langjährigen Heidelberger Trainers Dr. Kai van der Bosch eine strapaziöse Anreise erspart geblieben. Weitere Erstrundenturniere kommen erneut in Dunaujvaros sowie Utrecht (Niederlande) und Padua (Italien) zur Austragung.

Zum Einzug unter die 16 besten Mannschaften Europas würde in dem Viererfeld bereits ein dritter Platz reichen, doch gilt bereits dieses als eine dicke Herausforderung: Auf einen amtierenden Landesmeister treffen die Badenerinnen diesmal zwar nicht, doch dafür gleich drei Teams aus den sechs Topnationen des europäischen Frauenwasserballs. Leichte Gegner gibt es im Europapokal nicht mehr, da die kleineren Verbände mittlerweile hier zumeist nur noch Zuschauer sind. Auftaktgegner ist die Auswahl des Gastgebers, im Vorjahr Dritter der italienischen Meisterschaft, doch als direkten Kontrahenten um den dritten Platz hier in Messina sieht van der Bosch den spanischen Vertreter, der am Sonntagvormittag letzter Rivale der Nikar-Nixen ist.

Auch in Sachen Personal gilt der Auftritt an der Straße von Messina als eine Herausforderung: Gemäß den internationalen Regularien dürfen in allen drei Partien nur die 13 Spielerinnen der Auftaktbegegnung eingesetzt werden; darüber ist hier anders als in der Bundesliga eine Position für eine zweite Torhüterin reserviert. Umso schmerzhafter wiegt daher der verletzungsbedingte Ausfall von Nationalspielerin Sina van der Bosch (Fußbruch): „Sina war im vergangenen Jahr unsere beste Torschützin“, ist der Vater auch sportlich wenig glücklich. Nachgerückt ist Juniorennationalspielerin Kira Weber. Zumindest konnte der DSV-Vertreter zuletzt hochkarätig üben: Am vergangenen Wochenende gastierte die deutsche Nationalmannschaft zu gemeinsamen Tests in Heidelberg,

Veröffentlicht am 30. November 2017 von Wolfgang Philipps