Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Hannover eröffnet das EM- und Universiade-Rennen

Die Vereinsteams gehen, die Nationalmannschaften übernehmen: Den Auftakt machen die EM-Qualifikationsturniere der Frauen, wobei die deutsche Auswahl von Freitag an in Hannover sogar Heimrecht hat. Bei den Spielen der Gruppe B trifft die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer im Volksbad Limmer in einer Dreierrunde am Freitagabend auf Malta (19 Uhr) sowie am Sonntag auf die Türkei (13 Uhr) und will dort zumindest eines der beiden dort vergebenen EM-Tickets lösen. Livestreams aller Spiele laufen anders als 2023 diesmal kostenpflichtig über das EA-Portal Euro Aquatics TV.

Hannover wird in jedem Fall das Ende einer Durststrecke sein: Der bis dato jüngste Heimauftritt der DSV-Frauen wurde im Mai 2023 (!) beim Weltcup-Turnier in Berlin geboten, und Austragungsort eines EM-Qualifikationsturniers war Deutschland zuletzt 2008 mit dem Hamburger Dulsbergbad gewesen. Mit der Vergabe an die Fösse entgeht die schon seit langen Jahren chronisch unterfinanzierte DSV-Auswahl zudem einem kostspieligen Auswärtsauftritt, zudem lassen sich weitere Trainingseinheiten besser organisieren. Der Heimvorteil könnte den Auftritt zudem sportlich angenehmer gestalten, nachdem 2020 wie auch 2024 in Sachen EM-Ticket zeitweilig sogar Zittern angesagt war.

Sportlich mag das Turnier nach der längeren Auswahlpause ein guter Start in die weiteren Saisonaufgaben sein, wobei die junge Vertretung Maltas als der Außenseiter gilt. Die Spielerinnen von der wasserballbegeisterten Mittelmeerinsel verzeichnen bisher noch keine EM-Teilnahme, haben zulässt aber regelmäßig die Qualifikationsveranstaltungen und die Nachwuchstitelkämpfe  bestritten. Trainer ist mit dem früheren französischen und zuletzt maltesischen Nationalspieler Aurélien Cousin (EM-Teilnehmer 2016 und 2018) zudem ein bekanntes Wasserball-Gesicht. Stärker wird der EM-13. Türkei eingeschätzt, wobei das jüngste Weltcup-Duell beider Teams in Istanbul (Türkei/12:11) aus deutscher Sicht eine recht mühsame Angelegenheit war. Mit Izmir BSB Spor und Galatasaray Istanbul bestritten jüngst zudem gleich zwei türkische Teams das Finale in dem Europapokal-Wettbewerb um den Challenger Cup.

Erstmals neue Regeln 

Beim Kampf um die am Stockhardtweg vergebenen EM-Tickets wird bereits unter den neuen Regeln der World Aquatics (u. a. 14 Spielerinnen pro Partie, auf 28 bzw. 18 Sekunden verkürzte Angriffs- und Ausschlusszeiten) zur Austragung kommen, allerdings fallen diese Veränderungen im Frauenbereich weniger deutlich auf als bei den Männern, wo das dortige Spielfeld sogar von 30 auf 25 Meter verkürzt wird. 

Weitere Qualifikationsturniere kommen zeitgleich in Setubal (Portugal), Novi Sad (Serbien) und Novaky (Slowakei) zur Austragung, wobei sich jeweils zwei Teams für die Frauen-Europameisterschaft 2026 qualifizieren. Diese wird erneut getrennt von der Männer-EM stattfinden, wobei European Aquatics bisher weder einen Ausrichter noch das Veranstaltungsdatum bekanntgegeben hat. Neben den erfolgreichen Teams des Pfingstwochenendes sind die spielfreien Top Acht der 2024er-Titelkämpfe von Eindhoven (Niederlande) qualifiziert. Kurzfristiges Ziel sind allerdings die anstehenden Weltstudentenspiele (vormals Universiade) in Duisburg (16. bis 27. Juli), das auch einige Teilnehmerinnen des Hannover-Turniers im Einsatz sehen wird. 

 

EM-Qualifikation Frauen 2025/2026

Gruppe B in Hannover

Freitag, den 6. Juni 2025
19:00 Deutschland – Malta

Sonnabend, den 7. Juni 2025
19:00 Malta – Türkei

Sonntag, den 8. Juni 2025
13:00 Deutschland – Türkei

Spielstätte: Volksbad Limmer, Stockhardtweg 6, 30453 Hannover, www.volksbad-limmer.de

Schiedsrichter: Alexandros Vlastos (SWE), Jakub Necas (CZE) und Alex Mustata (ROU)
Turnierleiter: Dr. Tamas Molnar (HUN)

Livestream: LIVE – European Aquatics TV

 

Team Deutschland

Gesa Deike, Ira Deike, Anne Rieck, Elena Ludwig (alle Wasserfreunde Spandau 04), Darja Heinbichner, Jana Stüwe, Aylin Fry (SV Blau-Weiß Bochum), Jamie-Julique Haas, Ioanna Petiki, Georgia Sopiadou (SSV Esslingen), Greta Tadday, Sinia Plotz (Uerdinger SV 08), Emma Seehafer (Waspo 98 Hannover), Vivien-Sophie Krause (ETV Hamburg), Belén Vosseberg (CN Catalunya/Spanien) und Marijke Kijlstra (Utrechtse ZSC/Niederlande)

Trainer: Karsten Seehafer
Assistenztrainer: Sortirious Zoumpoulias, Giorgios Triantafillou
Disziplintrainer: Sven Schulz
Physiotherapeutin: Gesa Sauter
Teamärztin: Dr. Maike Seehafer
Leistungssportreferent: Stefan Seidel

 

Wasserball-Europameisterschaften 2026

Qualifikationsturniere

Männer (8. – 11. Juni 2025)

Gruppe A (Kranj/SLO): Niederlande, Slowenien, Polen, Großbritannien, Tschechische Republik
Gruppe B (Istanbul/TUR): Deutschland, Slowakei, Türkei, Finnland, Schweden
Gruppe C (Tiflis/GEO): Georgien, Israel, Schweiz, Bulgarien
Gruppe D (Gzira/MLT): Frankreich, Malta, Ukraine, Portugal

Frauen (6. – 8. Juni 2025)

Gruppe A (Setubal/POR): Tschechische Republik, Rumänien, Portugal
Gruppe B (Hannover/GER): Deutschland, Türkei, Malta
Gruppe C (Novi Sad/SRB): Serbien, Schweiz, Ukraine, Finnland
Gruppe D (Novaky/SVK): Israel, Slowakei, Schweden