Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Genickbruch im Auftaktviertel

Deutschlands Männer haben bei den 33. Wasserball-Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) das Viertelfinale klar verpasst. Zwei Tage nach dem sensationellen 4:4-Unentschieden im letzten Gruppenspiel gegen Vize-Weltmeister Ungarn unterlag die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) zum Auftakt der KO-Phase deutlich mit 5:13 (3:5, 0:3, 1:2, 1:3) gegen den favorisierten WM-Vierten Griechenland und spielt damit wie schon 2014 und 2016 nur noch um die Ränge neun bis zwölf.

Die dünnen deutschen Hoffnungen auf eine weitere Überraschung schwanden bereits im Auftaktviertel, als die DSV-Auswahl nach einer schnellen 2:0-Führung nach nur 75 Sekunden nicht nur fünf Gegentreffer in Folge hinnehmen musste, sondern auch den schnell foulbelasteten Schlüsselspieler Julian Real einbüßte. Dieser war acht Sekunden vor dem Viertelende beim Stande von 35 nach einem Ballgewinn der deutschen Mannschaft durch Marko Stamm an anderer Stelle noch mit seiner zweiten Zeitstrafe bedacht worden, der danach in der unübersichtlichen Aktion noch ein Strafwurf für das Nicht-Verlassen des Spielfeldes folgte. „Das war bereits der Knackpunkt. Die Mannschaft ist noch nicht gefestigt genug, um auch an einen Sieg ohne Julian zu glauben“, haderte Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) mit der unglücklich zustande gekommenen Schwächung. 

Die überwiegend mit Spielern des neuen Champions League-Siegers Olympiakos Piräus angetretenen Griechen setzten zwar den besagten Fünfmeter an den Pfosten, gaben sich an diesem Abend im weiteren Spielverlauf allerdings keine Blöße. Die Deutschen leisteten sich dagegen diesmal eine Reihe von Fehlern in der Abwehr, als der WM-Vierte mehrfach per Konter oder Wurf von der Centerposition zu leichten Toren kam, und hatten zudem auch wiederholt bei Abprallern Pech. Die Tore teilten sich beim vierten Auftritt auf der Olympiaanlage von 1992 diesmal Marko Stamm (3), Julian Real und erstmals EM-Neuling Dennis Strelezkij.

Trotz des spielerischen Rückschlages wollen die deutschen Wasserballer hier auf dem Montjuïc weiter um ein gutes Resultat kämpfen. „Unser Ziel bleibt Neunter, alles andere war vor dem Turnier bei dem Los nicht realistisch“, hofft Stamm auf weitere Siege bei den diesjährigen Titelkämpfen. In den beiden Platzierungskämpfen um die Ränge neun bis zwölf geht es für die DSV-Auswahl zunächst am Dienstag um 15 Uhr gegen den erst am späten Abend ermittelten Verlierer des Parallelduells zwischen Russland und Frankreich.

 

33. Wasserball-Europameisterschaften 2018 in Barcelona (Spanien)

Überkreuzduelle Männer

Deutschland – Griechenland 5:13 (3:5, 0:3, 1:2, 1:3)

Deutschland: Moritz Schenkel – Ben Reibel, Timo van der Bosch, Julian Real 1, Tobias Preuß, Maurice Jüngling, Reiko Zech, Hannes Schulz, Marko Stamm 3/1, Dennis Strelezkij 1, Marin Restovic, Dennis Eidner und Kevin Götz. Trainer: Hagen Stamm

Persönlich Fehler: 9/9

 

Resultate 4. Spieltag

Sonntag, den 22. Juli 2018
13:30 Georgien – Türkei 15:10 (6:3, 1:1, 3:3, 5:3) – Platz 13 – 16

15:00 Malta – Slowakei 6:11 (2:3, 1:4, 3:2, 0:2) – Platz 13 – 16
17:00 Ungarn – Niederlande 12:9 (5:4, 4:2, 2:1, 1:2) – Überkreuzduelle 
18:30 Deutschland – Griechenland 5:13 (3:5, 0:3, 1:2, 1:3) – Überkreuzduelle 
20:30 Montenegro – Rumänien 13:5 (3:1, 3:1, 4:2, 3:1) – Überkreuzduelle 
22:00 Frankreich – Russland 9:12 (1:4, 1:4, 4:2, 3:2) – Überkreuzduelle