Was gibt es Neues?

Gemischtes Fazit bei der Premiere des Peter-Lindner-Gedächtnisturniers

Nicht einmal eine Woche vor dem ersten Anschwimmen bei den Europaspielen in Baku (Aserbaidschan) erlebt Deutschlands U17-Juniorinnen einen hochkarätigen Test beim Vier-Nationen-Turnier des 1st International Peter Lindner Memorial Tournament. Bei drei Niederlagen gegen versierte Konkurrenz aus den Niederlanden, Australien und Neuseeland gab es wertvolle Spielerfahrung, jedoch keinen psychologischen Rückenwind für das deutsche Aufgebot, das mit den 13 Akteuren des zu dem Zeitpunkt bereits nominierten Baku-Aufgebots in das Rennen gegangen war.

Dieses auch für den DSV-Nachwuchs wertvolle internationale Turnier wurde von Seiten des gastgebenden SC Chemnitz in Gedenken an den früheren Trainer und Funktionär Peter Lindner ins Leben gerufen, der am 5. August 2014 im Alter von 73 Jahren nach langer Krankheit verstorben war. Lindner gilt als einer der Väter des Frauenwasserballs in Chemnitz und konnte unter anderem 1999 an gleicher Stelle mit dem SCC-Nachwuchs erstmals eine Medaille bei deutschen Meisterschaften holen.

Mit einer 6:23-Niederlage gegen den späteren Turniersieger Niederlande bekam das mangels internationaler Vergleiche bisher nur wenig geforderte deutsche Aufgebot gleich zum Auftakt heftigen Gegenwind zu spüren. Um einiges besser verlief das 6:10 gegen den zweimaligen U20-Weltmeister Australien, wo das von Petar Trbojevic und Claudia Blomenkamp betreute DSV-Team die Partie bis in die Mitte des Schlussabschnitts offenhalten konnte. Deftig fiel am Abschlusstag dann aber wieder die 3:17-Niederlage im Direktduell gegen die drittplatzierte Auswahl Neuseelands aus, so dass die deutsche Sieben ohne ein echtes Erfolgserlebnis zum Saisonhöhepunkt reist. „Wir müssen aus unseren Fehlern lernen“, zog DSV-Akteurin Victoria Fischer in Hinblick auf Baku als Fazit. Allerdings ließ die Chemnitzerin auch keinen Zweifel daran aufkommen, dass bei den derzeit laufenden Wasserballturnieren der Europaspiele eine Steigerung her muss, wenn am Kaspischen Meer ein ernsthafter Angriff auf die sechs Topnationen des europäischen Frauenwasserballs unternommen werden soll.

„Das war für die Mädels die perfekte Vorbereitung“, waren Heike Khalil, Teammanagerin der A-Nationalmannschaft, und andere Gäste voll des Lobes über die Veranstaltung, nachdem der SC Chemnitz an gleicher Stelle bereits im Februar Ausrichter eines Weltliga-Spiels der Frauen-Nationalmannschaft gegen Weltmeister Spanien gewesen war. Gespannt sind die Beobachter, ob es in Chemnitz nach der gelungene Premiere weitere Turniere dieses Kalibers geben wird. Für den mit Höhepunkten nicht verwöhnten weiblichen DSV-Nachwuchs wäre die Veranstaltung in jedem Fall ein dringend benötigter Baustein. Helfen könnten auch das positive Feedback seitens der Gastteams: „Alles war perfekt, und die Teilnahme hat uns großen Spaß bereitet“, sagte Australiens Spielerin Emma Jones, die erstmals auf einer traditionellen Europatouren australischer Auswahlteams dabei war.