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Gegenschlag: Waspo 98 erzwingt Punkteteilung

Es war die größte Überraschung dieses sechsten Spieltages in der Champions League: Der bereits im Vorfeld mit einigen Hindernissen kämpfende DWL-Vertreter Waspo 98 Hannover erzwang zum Jahresauftakt ein mehr als beachtliches 10:10 (1:2, 2:1, 3:4, 4:3)-Unentschieden in der schwierigen Auswärtspartie beim ungarischen Vizemeister Szolnoki VSC. Bemerkenswert: Die Niedersachsen konnten in der wechselhaften Partie trotz des Fehlens der Stammkräfte Darko Brguljan und Tobias Preuß diesmal sogar zu fortgeschrittener Spielzeit selbst einen 6:8-Rückstand noch in eine Punkteteilung umwandeln.

Die Fans der Sportart kamen in einer abwechslungsreichen Partie bei wiederholt wechselnden Führungen und diversen Gleichständen auf ihre Kosten, und auch die Gäste konnten zufrieden sein: „Wir haben gut gespielt, aber auch nicht perfekt. Dennoch war es ein Schritt nach vorne“, sagte Waspo98-Trainer Karsten Seehafer, dessen Team im Duell mit dem Champions League-Sieger von 2017 den schwierigen Umständen trotzte und sich auch wiederholt nicht von Rückständen nicht beeindrucken ließ. Zwar bleiben die Niedersachsen nach dem dritten Unentschieden im sechsten Spiel weiterhin Schlusslicht, doch der mentalen Stärke sollte es für den weiteren Saisonverlauf helfen.    

Die um einen Endrundenplatz stark bangenden Ungarn starteten mit einer 3:1-Führung (9.) hervorragend, allerdings kamen danach die Gäste besser ins Spiel. Nach einem 3:3-Gleichstand beim Seitenwechsel ließ Jorn Winkelhorst direkt nach dem Wiederbeginn beim 4:3 die erste Führung des deutschen Meisters in der reinen Wasserballarena folgen. Da sich auch Nachrücker Fynn Schütze in die Torschützenliste eintragen konnte, hieß es zwischenzeitlich sogar 6:4 für die Seehafer-Sieben (18.). Es folgte allerdings eine fast zehnminütige Schwächephase, die den Ungarn einen 4:0-Lauf und eine 8:6-Führung (28.) ermöglichte.

Die zuvor noch in mehreren Überzahlszene schwächelnden Gäste kehrten jetzt allerdings auf die Anzeigetafel zurück: Julian Real und Torjäger Aleksandar Radovic trafen jeweils in Überzahl zum 8:8. Die Ungarn antworteten beide Male mit der erneuten Führung, doch Radovic per Fernwurf mit seinem vierten Treffer des Abends und Jorn Winkelhorst mit einer riskanten Überzahl aus kurzer Distanz 33 Sekunden vor dem Ende glichen jeweils aus. Trotz des zwischenzeitlichen vorzeitigen Spielendes für die Abwehrstrategen Julian Real und Predrag Jokic hielten die Niedersachsen den Punktgewinn im Lande des Rekordolympiasiegers fest. Neben Radovic (4) trafen zum Jahresauftakt Jorn Winkelhorst (2), Ante Corusic, Julian Real, Fynn Schütze und Luka Sekulic für den DWL-Vertreter.

Tabellarisch dürfte die Punkteteilung Endrundenstammgast Szolnok nicht weiterhelfen, da den Ungarn nach dem nunmehr dritten Unentschieden in Folge jetzt bereits sechs Punkte auf den für den Finaleinzug notwendigen dritten Rang fehlen. Waspo 98 hat sich zumindest für den anvisierten vierten Platz in Position gehalten, zumal drei der derzeit vier hierfür fehlenden Punkte in der Rückserie im Heimduell gegen Mladost Zagreb (Kroatien) aufgeholt werden könnten. International geht es für die Niedersachsen allerdings am 23. Januar in Berlin weiter: Dann gastiert die Waspo98-Sieben im letzten Hinrundenspiel auswärts zum nationalen Duell gegen den aktuellen Dauerrivalen Wasserfreunde Spandau 04.   

 

Resultate 6. Spieltag

BPM Sport Management (ITA) – Wasserfreunde Spandau 04 (GER) 8:6
Szolnoki VSC (HUN) – Waspo 98 Hannover (GER) 10:10
Olympiakos Piräus (GRE) – Jadran Split (CRO) 13:7
Jug Dubrovnik (CRO) – Mladost Zagreb (CRO) 14:11

Punktestand: Jug Dubrovnik (CRO) 15, BPM Sport Management (ITA) 13, Olympiakos Piräus (GRE) 11, Mladost Zagreb (CRO) 8, Szolnoki VSC (HUN) 6, Wasserfreunde Spandau 04 (GER) 4, Jadran Split (CRO) 3, Waspo 98 Hannover (GER) 3