Was gibt es Neues?

Gastspiel in Piräus

Eine klare Rollenverteilung gibt es am 9. Spieltag der Champions-League-Vorrunde beim Auswärtsmatch von Spandau 04, die am Sonnabend in der Gruppe A bei Spitzenreiter Olympiakos Piräus antreten. Die Griechen haben bisher in ihren acht Partien noch nicht verloren, lediglich bei drei Auswärtsremis Punkte abgegeben. Vier Unentschieden haben die Berliner auf dem Konto, die übrigen vier Spiele allerdings verloren – und somit keinen Sieg auf ihrer Habenseite. Das Anschwimmen in der Petros-Kapagherof-Schwimmhalle startet um 16 Uhr.

Eines der Remis des deutschen Rekordmeisters, der als Fünfter der Sechsergruppe keine Chance mehr auf das Final Six des Königswettbewerbs Ende Mai in Budapest hat, stammt aus dem ersten Heimspiel der CL-Saison Anfang November gegen den von den Experten als erster Titelanwärter angesehenen 29-maligen griechischen Champion. 11:11 hieß es damals überraschend – ein Erfolg für den gastgebenden Außenseiter, der durch den bemerkenswerten Spielverlauf noch aufgewertet wurde. Denn nach dem Auftaktviertel führten die Hellenen mit 6:1, und auch den vierten Abschnitt starteten sie noch mit einem komfortablem 11:7-Vorsprung, ehe Spandau mit Leidenschaft und Kampfgeist dank eines 4:0 in den finalen acht Minuten gleichzog.

Inzwischen allerdings sind Spandau und Piräus nicht nur tabellarisch, sondern auch in der aktuellen Form  relativ weit auseinander gedriftet. Olympiakos siegte zuletzt daheim gegen Barceloneta mit 9:5 und dann auswärts bei Primorje Rijeka fast sensationell mit 10:4. Spandau verpasste nach der 4:14-Niederlage bei eben diesen Kroaten anschließend im Schöneberger Heimbecken gegen das Schlusslicht Jadran Herceg Novi beim 9:9 den ersehnten ersten Vorrunden-Sieg.

Realistischerweise kann auch am Sonnabend nicht mit einem Sieg der Berliner gerechnet werden, „aber wir wollen uns in Piräus nicht abschießen lassen, sondern mit allem, was wir haben, gegenhalten und ein achtbares Ergebnis erreichen“, sagt Manager Peter Röhle. Das sei auch insbesondere vor dem am 11. Mai startenden „best of-three“-Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft gegen den OSC  Potsdam wichtig für den Kopf. Vielleicht kann bei der Vorbereitung auf Olympiakos ein intensives Videostudium der Hinpartie dienen. Das Filmmaterial zeigt, was ein starker Teamwille bewirken kann.

Fast durchweg besetzt mit griechischen Nationalspielern (WM-Dritter 2015) sowie dem internationalen Klasse-Trio Josip Pavic (Olympiasieger-Torwart für Kroatien 2012), Blai Mallarach Spanien) und JesseSmith (USA) als Zugabe will Piräus endlich auch international wieder in Europa die erste Geige spielen. Das „Final Six“ der Champions League in Budapest ist bereits erreicht, nach neun Jahre Abwesenheit in der Endrunde beinahe eine Erlösung. 2002 hatte Olympiakos schon einmal die „Königsklasse“ gewonnen – dieses ebenfalls auf der Margareteninsel in Budapest. (PM Spandau 04/wgp)