Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Fünfmeter halten Deutschland auf Kurs

Deutschlands Wasserballer haben heute Vormittag nach kurzer Nachruhedie zweite Woche der 32. Europameisterschaften  hier in Belgrad (Serbien) mit einem wahren Krimi eröffnet: Im ersten von drei Platzierungsduellen um die Ränge neun bis 16 siegte die Vertretung des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) nach Fünfmeterwerfen  mit 16:15 (1:3, 1:1 4:2, 2:2/8:7) gegen die Slowakei und wahrte damit zugleich die Olympiachance.

Nach dem Achtelfinal-KO am Sonntagabend und lediglich 13 Stunden Erholung hatte die deutsche Mannschaft auch gegen körperlich kompakten und auch wesentlich länger ausgeruhten Slowaken bereits mit 1:4 (10.) und in der Schlussphase erneut mit 6:8 (29.) zurückgelegen. Die Deutschen hatten kleine spielerische Vorteile, taten sich allerdings im Angriffspiel erneut über weite Phasen schwer. Durch zwei Treffer des erst im Oktober eingebürgerten Serben Marin Restovic zum 8:8-Gleichstand in der vorletzten Minute rettete sich die Sieben von Bundestrainer Patrick Weissinger (Esslingen) in das sofortige Fünfmeterwerfen.

Der Ausgleich war bereits dramatisch, doch im Fünfmeterwerfen mussten die deutschen Schützen bei jedem Durchgang zudem jeweils als Zweite an die Linie treten, so dass gleich viermal bei einem Fehlwurf der sofortige Spielverlust drohte. Trainer Patrick Weissinger wechselte als Schachzug zudem Moritz Schenkel für Roger Kong ein. Begann mit einem abwehrten Wurf Paul Schüler, und der Duisburger musste auch beim sechsten Wurf zittern, ehe der Ball über die Linie trieb. Bei kaum mehr zu steigernder Spannung trafen Julian Real, Marko Stamm und Erik Bukowski jeweils zweimal; Heiko Nossek war als fünfter Werfer beim 12:12 ebenfalls erfolgreich. Im neunten Durchgang wehrte Moritz Schenkel dann zunächst Tamas Bruders Wurf an, und Erik Bukowski behielt beim zweiten Auftritt die Nerven.

Der zweite Erfolg beim fünften Auftritt in der Kombank-Arena war auch ein wenig Balsam auf deutsche Seelen: „Wir haben eine überragende Teammoral gezeigt, auch wenn wir das Spiel in der regulären Zeit hätten entscheiden müssen. Jetzt hatten wir das Glück auf unserer Seite, das war in diesem Turnier bislang nicht so“, sagte Weissinger. Hatte sich der Esslingter tags zuvor noch sichtbar zurückgehalten, kritisierte er mit dem heutigen Spielenede zugleich den arg schiefen Zeitplan dieser neugestalteten Titelkämpfe, zumal die Partie alles andere als unwichtig war: „Wir müssen knapp 14 Stunden nach unserem letzten Spiel schon wieder ins Wasser, die Slowakei hatte dagegen eineinhalb Tage Pause.“

Bei den beiden weiteren Spielen um die Plätze neun bis zwölf trifft die deutsche Auswahl zunächst am Mittwoch um 10:30 Uhr auf die Auswahl Rumäniens, gegen die in der Vorrunde knapp mit 13:14 verloren worden war. Neben dem auch emotional wichtigen Sieg scheint es zudem auch im Kampf um die anvisierte Olympiaqualifikation Entwarnung zu geben: Aufgrund erwarteter Vakanzen bei den Teams aus Übersee werden wahrscheinlich auch noch der Elfte der und vielleicht sogar Zwölfte von Belgrad zum Qualifikationsturnier des Weltverbandes nach Triest (Italien/3. bis 10. April) reisen.

 

Europameisterschaften 2016 in Belgrad (Serbien)

Platz neun bis 16 Männer

Slowakei – Deutschland 15:16 (3:1, 1:1, 2:4, 2:2/7:8) nach Fünfmeterwerfen

Deutschland: Roger Kong (1. – 32.) und Moritz Schenkel (Fünfmeterwerfen) – Erik Bukowski 1, Timo van der Bosch, Julian Real, Tobias Preuß, Maurice Jüngling 1, Heiko Nossek 2, Paul Schüler, Marko Stamm 2, Mateo Cuk, Marin Restovic 2 und Dennis Eidner. Trainer: Patrick Weissinger

Persönliche Fehler: 6/10

 

Resultate des heutigen Tages und kommende Partien

Montag, den 18. Januar 2016
09:30 Malta (L25) – Rumänien (L30) 7:12 (2:4, 2:5, 1:1, 2:2) – Männer (Spiel 33)
11:00 Slowakei (L27) – Deutschland (L32) 15:16 (3:1, 1:1, 2:4, 2:2/7:8) nach Fünfmeterwerfen – Männer (Spiel 34)

12:30 Portugal – Türkei 11:10 (2:2, 3:3, 4:1, 2:4) – Frauen
15:45 Niederlande – Griechenland 11:10 (1:3, 3:3, 3:4, 4:0) – Frauen
17:15 Ungarn – Russland 11:10 (2:1, 4:1, 3:3, 2:5) – Frauen
18:45 Spanien (W25) – Griechenland (W30) 2:6 (0:2, 1:1, 1:2, 0:1) – Männer (Spiel 35)
20:15 Serbien (W27) – Russland (W32) – Männer (Spiel 36)

Dienstag, den 19. Januar 2016
09:30 Türkei (L29) – Frankreich (L26) – Männer (Spiel 37)
11:00 Georgien (L31) – Niederlande (L28) – Männer (Spiel 38)
12:30 Kroatien – DEUTSCHLAND – Frauen
15:45 Italien – Spanien – Frauen
17:15 Frankreich – Serbien – Frauen

18:45 Italien (W29) – Montenegro (W26) – Männer (Spiel 39)
20:15 Ungarn (W31) – Kroatien (W28) – Männer (Spiel 40)

Mittwoch, den 20. Januar 2016
09:00 Malta (L33) – Slowakei (L34) – Männer (Spiel 41)
10:30 Rumänien (W33) – DEUTSCHLAND  (W34) – Männer (Spiel 42)
12:00 Griechenland (4A) – 1B – Frauen (Spiel 34)
13:30 Niederlande (1A) – 4B – Frauen (Spiel 31)
15:45 Ungarn (2A) – 3B – Frauen (Spiel 32)
17:15 Russland (3A) – 2B – Frauen (Spiel 33)
18:45 Spanien (L35) – L36 – Männer (Spiel 43)
20:15 Griechenland (W35) – W36 – Männer (Spiel 44)