Was gibt es Neues?

Finalspiele in der Trainingshalle?

Sollte Titelverteidiger Waspo 98 Hannover zum fünften Mal in Folge die Finalserie um die deutsche Wasserball-Meisterschaft erreichen, werden die Niedersachsen die dortigen Heimspiele in ihrer angestammten Trainingshalle bestreiten müssen. Wie Vereinspräsident Bernd Seidensticker am Rande des Supercup-Duells gegen Wasserfreunde Spandau 04 durchblicken ließ, legt in Hannover das aus der Champions League sogar international bestens bekannte Stadionbad seine alljährliche Sommerpause ausgerechnet zum Saisonhöhepunkt ein. Bereits am kommenden Sonnabend zum zweiten Halbfinalduell gegen den ASC Duisburg wird die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer in das Sportleistungszentrum umziehen.

Es ist ein weiteres Gruselkapitel der unendlichen Geschichte „Deutschland und Schwimmbäder“, doch eine sinnvolle Alternativen gibt es nicht: Da in Niedersachsen die Freibäder aktuell noch geschlossen sind, wird das heimische Volksbad Limmer nicht mehr rechtzeitig für die bereits am 19. Mai startende Finalserie zur Verfügung stehen. Somit bleibt dem frischgebackenen Supercup-Gewinner nur noch der Umzug in den benachbarten Olympiastützpunkt, in der der Titelverteidiger seine Trainingseinheiten absolviert. Die fehlende Tribüne mag dort in Corona-Zeiten weniger ins Gewicht fallen, doch die arg niedrige Hallendecke hat mittlerweile schon Kultcharakter, und die Organisatoren werden einiges an Ausrüstung hinüberschaffen müssen.

Im Falle des Finalfalles würden die dortigen Partien dem elfmaligen deutschen Meister in jedem Fall ein Novum bescheren: Die ebenfalls am Maschsee gelegene Halle war von den Niedersachsen zwar jahrzehntelang auch als Bundesliga-Spielstätte genutzt worden, doch kamen zum Saisonende zumindest die Finalspiele jeweils im vereinseigenen Volksbad Limmer zur Austragung. Die einzige Ausnahme bildete der Titelgewinn von 2018, doch da hatten die Niedersachsen bis zum Saisonende unter Champions League-Bedingungen im Stadionbad durchgespielt.