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Was gibt es Neues?

„FINA TV“ auf dem Weg in den Bezahlsektor

Die anstehenden Veränderungen bei den Übertragungsrechten im Fußball für Champions League wie auch Bundesliga werden dieser Tage in Deutschland massiv diskutiert, doch auch der Weltschwimmverband FINA will den Bezahlsektor ausbauen und dort seine Einkünfte steigern: Mit Beginn der seit vergangenen Freitag laufenden Schwimm-Weltmeisterschaften in Budapest und Balatonfüred (Ungarn) ist jetzt auch das bisher sporadisch für kostenfreie Liveübertragungen genutzte Portal „FINA TV“ (https://finatv.live/) kostenpflichtig geworden.

Fernsehrechte machen mittlerweile einen dicken Batzen der Einkünfte des Weltschwimmverbands aus: Diese sind zwar Lichtjahre von den Summen im Fußballbereich und den US-Topsportarten entfernt, doch werden die bewegten Bilder schon seit längerem weltweit und nahezu flächendeckend verkauft. Freie Streamings auf der FINA-Webseite hat es dagegen bisher nur häppchenweise gegeben, diese zudem in der Regel auch bereits mit regional gesperrten Übertragungen („geoblocking“).

Aus Budapest kann für 19,99 Euro nun erstmals jede Minute live im Internet verfolgt werden, was für Schwimmsportliebhaber angesichts der verfügbaren Fernsehbilder und einer dreistelligen Stundenzahl an Übertragungen nicht als überteuerter Preis zu werten ist. Ein Jahrespass für „FINA TV“ ist mit 39,99 Euro ausgewiesen, der für 2017 unter anderem auch die Liveübertragungen der umfangreichen Weltcup-Wettbewerbe im Schwimmen und Synchronschwimmen beinhaltet. Andere Veranstaltungen sollen auch angeboten werden, sofern diese „verfügbar“ sind, wie es heißt.

Dass Übertragungen von Sportveranstaltungen weltweit verstärkt in Bezahlangebote abwandern (mittlerweile auch via „Amazon“ und andere gänzlich neue Anbieter), ist unübersehbar, so dass sich die Frage nach der Zukunft auch für den Bereich Wasserball stellt. Für das Jahr 2018 werden vermutlich die beiden Weltcup-Turniere und die Weltliga-Endrunden dann ebenfalls erstmals komplett auf „FINA TV“ laufen (für diese Veranstaltungen ist ein Fernsehsignal jeweils Pflicht). Bisher gab es hier jeweils das Finalwochenende als freien Stream, sofern in dem jeweiligen Land das Geoblocking nicht dagegen sprach.

Gespannt darf der Beobachter sein, ob dann auch die Vorrundenspiele der Weltliga ebenfalls samt und sonders im Stream gezeigt werden, was für die teilnehmenden Nationen durchaus eine (finanzielle) Herausforderung sein kann. Noch nichts zu hören war vom Europäischen Schwimmverband LEN, der mit der expandierenden Champions League ebenfalls über einen über einen längeren Zeitraum ausgespielten hochkarätigen Wettbewerb verfügt. Die Zukunft der Sportübertragungen steht jedenfalls auch beim Wasserball direkt vor der Tür, auch wenn noch keiner im Detail weiß, wie diese aussehen wird …