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Was gibt es Neues?
FINA mit „Sommer-WM“ in Budapest – DSV-Wasserballer mit Nachrückerplatz?
Der Weltschwimmverband hat heute für einen Paukenschlag gesorgt: Nach der erneuten Verlegung der Schwimm-Weltmeisterschaft 2021 in Fukuoka (Japan) auf den Sommer 2023 hat die FINA nun für den Frühsommer 2022 eine weitere, kurzfristig angesetzte Schwimm-WM angekündigt, die vom 18. Juni bis 3. Juli in Budapest (Ungarn) stattfinden soll. Ein Nutznießer könnten Deutschlands Wasserballer werden: Durch den Wechsel des Ausrichters würde nach den Regularien die DSV-Auswahl in das 16er-Feld nachrücken.
Die FINA hat damit in dem vielleicht schwimmsportfreundlichsten Land der Welt kurzfristig einen Partner für eine Großveranstaltung gefunden. Der Weltverband reagiert damit zugleich auf den Umstand, dass die letzte Schwimm-WM mittlerweile bereits drei Jahre zurückliegt. Sportlich würde es damit allerdings bis 2025 dann jedes Jahr eine Schwimm-WM geben: Auf Budapest folgen dann Fukuoka (Sommer 2023), Doha (Katar/Januar 2024) und Kasan (Russland/Sommer 2025). wobei zwischenzeitlich noch die Olympischen Spiele 2024 in Paris (Frankreich) und andere Multisportevents eingestreut sind.
Bestätigte Angaben über die Auswirkungen auf die beiden Wasserballturniere der neuen Veranstaltung liegen bisher nicht vor. Durch den faktischen Wechsel des kommenden Ausrichters (Ungarn anstelle von Japan) würde Europa jedoch gemäß den FINA-Regularien ein zusätzlicher Startplatz zustehen. Als Kettenreaktion käme bei diesen Titelkämpfen hinter den erfolgreichen Teams bei den Olympischen Spielen und der Weltliga dann nachträglich auch die DSV-Auswahl als WM-Teilnehmer zum Zuge, die dann – anders als zuvor – nun einer der drei europäischen Kontinentalvertreter wäre.
In jedem Fall schlägt die neue Veranstaltung wie eine Bombe bei den bereits geplanten Veranstaltungen für 2022 ein: So müsste der Budapest-WM beim Wasserball das zur selben Zeit geplante Finalturnier der Champions League in Belgrad (Serbien) weichen. Aus DSV-Sicht vielleicht am problematischsten: Für Ende Juni ist das nationale Fernsehevent „DIE FINALS 2022“ angesetzt, das auch die deutschen Meisterschaften im Beckenschwimmen und Wasserspringen in Berlin medial in Szene setzen würde. Auch für die Wasserball-Bundesliga würde es diverse neue Spieltermine geben.
Foto: deepbluemedia