Was gibt es Neues?

Ferdinand Korbel im „Club der 100“

Die jüngste Partie des OSC Potsdam in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) am vergangenen Sonnabend gegen die Waspo 98 Hannover hatte für Ferdinand Korbel eine besondere Note. Und das nicht nur, weil der Center gegen das Champions League-Team von der Leine eine exzellente Vorstellung lieferte, zwei Treffer beim 10:18 beisteuerte und sich gegen einen der weltbesten Verteidiger Julian Real stark behauptete. Der 22-jährige Sportsoldat bestritt das inzwischen 100. DWL-Spiel für seinen Verein, bei dem er mit zehn Jahren mit dem Sport begann und dem er bis heute treu ist.

Eigentlich ist Korbel, der sich nun als neunter OSC-Akteur in den „Club der 100“ einreihte, bei den Wasserfreunden Spandau 04 unter Vertrag. Dort trainiert er mit deren Profiteam. Eine eigens zur Förderung junger Nationalspieler in Deutschland geschaffene Doppelstartrecht-Regelung ermöglicht ihm das Antreten in der DWL in beiden Clubs. „Für mich ist das eine gute Sache. Ich habe starke Konkurrenz auf meiner Position bei Spandau“, sagt Korbel, dessen drei Brüder Frederick (21), Florenz (19) und Felix (17) ebenfalls bei Potsdam Wasserball spielen oder gespielt haben. „So kann ich mit großer Verantwortung auf hohem Niveau zocken und damit meinem Heimat-Club helfen.“ In dieser Saison erzielte der 1,91 Meter große Mittelstürmer acht Treffer in neun Partien, insgesamt kam er in seinen 100 Einsätzen in der Deutschen Wasserball-Liga auf 111 Treffer.

Weitere Tore sollen am nächsten Sonnabend hinzukommen, wenn er mit dem OSC beim Aufsteiger Duisburger SV 98 ins Wasser des Stadionbades steigt. „Wir müssen dort punkten“, ist für Korbel die Aufgabe klar. Mit 1:17 Punkten und 57:139 Treffern belegen die Westdeutschen aktuell den letzten Platz des Achterfeldes der A-Gruppe. Der OSC hat den fünften Rang (7:11/86:115) inne, könnte mit einem Sieg Anschluss an den Vierten SSV Esslingen (11:7/88:94) halten und nach unten den knappen Vorsprung gegenüber dem SVV Plauen (6:12/83:134) ausbauen.

Die Favoritenrolle liegt bei den Potsdamern, im Hinspiel beherrschten sie den DSV98 mit 15:8. „Auswärts sind wir jetzt aber schon zweimal schwer gestolpert“, warnt André Laube, sportlicher Leiter der OSC-Wasserballer. In Esslingen unterlag das Team von Trainer Alexander Tchigir 5:10, in Plauen 12:17. „Da waren wir zwar jeweils nicht komplett, blieben aber auch unter unserem Leistungsniveau.“ Bis auf Philipp Gottfried, der nach erfolgreicher OP am Trommelfell noch nicht mitspielen darf, scheint Tchigir personell aus dem Vollen schöpfen zu können. Auch U18-Kapitän Sascha Seifert wird trotz des Bundesliga-Spieles in seiner Altersklasse bei den White Sharks Hannover für die wichtige Auswärtspartie der Herren abgestellt.

Hochmotiviert dürfte auch Potsdams 18-jähriger Centerverteidiger Lu Meo Ulrich ins Match gegen Duisburg gehen. Der Zwöltklässler der Potsdamer Sportschule bestritt am Dienstag sein erstes Länderspiel bei den Herren in Dresden. „Wir sind sehr stolz“, so Laube, der es sich nicht nehmen ließ, bei dem tollen Spektakel gegen Rekordolympiasieger Ungarn dabei zu sein. „Die Deutschen haben ein Riesenspiel abgeliefert und sich von der großartigen Kulisse anstecken lassen“, schwärmt Laube. 12:12-Unentschieden hieß es nach regulärer Spielzeit, im Fünf-Meter-Werfen unterlag Deutschland knapp. Ulrich hatte drei Kurzeinsätze in der ersten Halbzeit, die jeweils mit einer Zeitstrafe gegen die bulligen ungarischen Center endeten. Die 12:11-Führung erzielte im Übrigen Dennis Strelezkij, der 2017 das Abitur an Potsdams Sportschule ablegte und nun ebenfalls in Diensten der Spandauer steht.

Unterm Strich ist das Modell an der Eliteschule auf dem Sportpark Luftschiffhafen ein bislang absolut erfolgreiches. Die aktuellen Nationalspieler Hannes Schulz, Ferdinand Korbel, Strelezkij, Ulrich und Seifert sowie etliche weitere DWL-Spieler des OSC wurden in der Potsdamer Talentschmiede entwickelt.

 

Der Club der 100 im OSC Potsdam:

  1. Marc Langer                     187 Spiele           115 Tore
  2. Matteo Dufour                 161                       276
  3. Tobias Lentz                     151                       319
  4. Hannes Schulz                  148                       234
  5. Christian Saggeu              136                       100
  6. Artur Tchigir                      122                       78
  7. Jacob Drachenberg         109                       49
  8. Max Kössler                      104                       19
  9. Ferdinand Korbel             100                       111