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„Famera hat keine Chance!“: Start mit Kampfansage

Der Mittwoch wird ein erster Maßstab für die Wasserfreunde Spandau 04: Der Champions League-Auftakt der Gruppe A bei Spaniens aktuellem Serienmeister CN Atletic Barceloneta (19:15 Uhr, Piscinas San Sebastia) wird deutlich machen, was die bisherigen nationalen Erfolge der Saison wert sind. Mitte Oktober gewannen die Berliner den Supercup gegen ASC Duisburg mit 12:4, am vergangenen Wochenende ließen sie beim Bundesliga-Start klare Auswärtssiege gegen Bayer Uerdingen 08 (17:8) und Krefeld 72 (18:8) folgen und übernahmen die Tabellenführung ihrem Anspruch entsprechend.

Pessimisten sahen beide Partien nicht dem Berliner Leistungsanspruch angemessen – viele Gegentore, viele ungenutzte Chancen, Optimisten betonen, die genannten Defizite seien relativ schnell abbaubar. In Krefeld fehlte bei beiden Spielen Stammkeeper Laszlo Baksa, der sich in den Finger geschnitten hatte und daher durch Tim Höhne ersetzt wurde. „Er will aber unbedingt spielen, sieht in einem Einsatz in Barcelona kein Problem. Dass ihm die Praxis der beiden Wochenend-Matches fehlt, ist schade. Aber er wird das über seine Motivation sicher mehr als wettmachen“, ist Manager Peter Röhle überzeugt.

Der ungarische Keeper gibt sogar ein Versprechen ab, das sich auf einen alten Mannschaftskameraden bezieht: Centerverteidiger Martin Famera (Slowakei), in der Vorsaison noch ein „Shooting Star“ in den Reihen der Spandauer, spielt jetzt für die Spanier und wird Baksas Ankündigung mit Interesse hören: „Wiedersehen macht Freude, aber Martin wird sie im Becken schnell vergehen. Ich kenne ihn so gut, er wird keine Chance haben!“ Doch allein dieses wird nicht reichen, dazu sind die Spanier insgesamt zu gut besetzt, wie auch die Spandauer Verantwortlichen kritisch eingestehen.

15-mal war Barceloneta spanischer Meister, seit 2006 sogar als Dauerchampion in nicht unterbrochener Serie. Elfmal hat das Team den nationalen Pokal und den Supercup gewonnen. Nachdem man 2013 Champions-League-Dritter geworden war, holte sich das am Hafen der katalanischen Metropole residierende Team im Jahr darauf vor heimischer Kulisse Europas wertvollste Trophäe und bewies mit abermals Rang drei 2015 Konstanz auf Topniveau, wobei das Halbfinale nur knapp mit 11:12 gegen den späteren Gewinner Pro Recco verloren ging. Sportlich ist das Duell mit dem spanischen Meister aus Spandauer Sicht bereits eine erste Schlüsselpartie, da einer der drei Endrundenplätze der Gruppe A bereits an Endrundengastgeber ZF Eger vergeben ist.

Barcelonetas Team ist ein Mix aus neuen, jungen Spielern und erfahrenen, langjährigen Leistungsträgern mit mehreren Nationalspielern. „Schnell, harmonisch, kompakt, gut eingespielt“, sagt Röhle, aber auch: „Es ist keine Übermannschaft, gegen die wir keine Chance haben“. Der Bundesliga-Auftakt der Spandauer habe gezeigt, dass es „Ausbaubedarf gibt, doch das muss kein Manko sein“. Die Stimmung in der Mannschaft sei gut, „und das Team wächst mit seinen Aufgaben“. Eine Voraussage über den Ausgang will der langjährige Teammanager aber nicht machen. Auch er verrät eine gewisse Vorspannung vor dem ersten echten Gradmesser-Match dieser Saison. „Wir werden einiges ausprobieren, und vielleicht gelingt uns am Ende eine große Überraschung. Die traue ich uns durchaus zu.“