Was gibt es Neues?

Esslingen angelt sich van der Bosch

In der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) wird ein weiterer spektakulärer Transfer vermeldet: Nationalspieler Timo van der Bosch wird den SV Cannstatt verlassen und wechselt neckaraufwärts zum Vorjahresvierten SSV Esslingen, wie der SSVE heute bekanntgab. Der 21-jährige Auswahlakteur mit den Allroundqualitäten war nach dem Cannstatter Absturz in die B-Gruppe als ein heißer Wechselkandidat gehandelt worden. Timo van der Bosch gilt als einer der Schlüsselakteure auf den Weg zu den Olympischen Spielen 2020, will mit dem Wechsel jetzt aber das schwierigen Unternehmen Olympia 2016 bewusst in Angriff nehmen.

„Ich habe mich zu einem Wechsel zum SSVE entschieden, weil ich Lust habe, eine Medaille zu gewinnen, sprich in einer Mannschaft zu spielen, die dieselben Ziele wie ich verfolgt und jedes Spiel, auch gegen Hannover oder Spandau, gewinnen will“, begründete der EM-Teilnehmer von 2014 den nicht überraschenden Wechsel. Ebenso ambitioniert sind auch seine persönlichen Ziele: „Ich will fitter werden als die Jahre zuvor, um dann das Projekt ‚Rio 2016‘ zu verwirklichen.“ Auf Esslinger Seite ist die Freude über den Transfercoup groß: „Mit ihm im Wasser wird unser Spiel im Angriff und in der Verteidigung stabiler“, sagt Trainer Bernd Berger. Mannschaftskapitän und Nationalmannschaftskollege Heiko Nossek ergänzt: „Diese Verpflichtung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und wir voller Vorfreude in die Saison gehen können. Mit Timo sind wir taktisch um einiges variabler. Wir haben nun drei aktuelle Nationalspieler im Kader, dazu einige Spieler mit Perspektive und werden dadurch auch im Hinblick auf die anstehende Olympiasaison eine enorm hohe Qualität im Training haben.“

„Seit ich denken kann, fahre ich schon von Schwimmhalle zu Schwimmhalle“, so van der Bosch, dessen Vater Kai van der Bosch seit vielen Jahren Trainer der DWL-Frauen des SV Nikar Heidelberg ist. Ihn nennt er auch seinen „Manager“, der ihn bei jeder Entscheidung berät: „Er hat einen großen Teil zu dem beigetragen, was ich bis heute im Wasserball erreicht habe.“ Mit zehn Jahren hat er bei ihm auch begonnen zu trainieren, damals noch gemeinsam mit den Mädchen. Mit 13 spielte er dann erstmals in den Teams des SV Nikar Heidelberg, wo er bis 2007 in der Oberliga und der Bezirksliga antrat. Es folgte der Wechsel zum Zweitligisten SGW Leimen/Mannheim. Von 2009 an spielte er vier Jahre beim SV Cannstatt, bevor er für eine Saison zu Spandau 04 und dann wieder zurück an den Neckar wechselte. Als größte Erfolge seiner bisherigen Laufbahn nennt der Modelathlet seine Teilnahme an den Junioren-Europameisterschaften 2010 und 2012 sowie den deutschen Meistertitel und Pokalsieg mit Wasserfreunde Spandau 04. Persönlich war auch die Teilnahme als 20-Jähriger an der Europameisterschaft 2014 in Budapest ein besonderes Erlebnis für den Centerverteidiger, der seine Stärken in der Defensive sieht und sich vor allem im schwimmerischen Bereich verbessern möchte. (PM SSV Esslingen/wgp)

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 Neuzugang des SSV Esslingen: Timo van der Bosch, hier im Einsatz für die deutsche Nationalmannschaft

(Foto: Benjamin Lau, BeLa Sportfoto)