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Entscheidung im Norden vertagt

In der 2. Wasserball-Liga Nord ist die Vorentscheidung um den Titelgewinn und den Platz im Aufstiegsturnier vertagt worden, nachdem dem Vorjahreszweiten SV Poseidon Hamburg der sicher geglaubte Sieg gegen Verfolger Hellas-99 Hildesheim aus den Händen geglitten ist. Im gestrigen Spitzenspiel trennte sich Tabellenführer Poseidon trotz zwischenzeitlicher vier-Tore-Führung von den Niedersachsen am Ende mit einem 9:9 (3:2, 1:1, 3:1, 2:5)-Unentschieden.

Die Hamburger Spieler schauten sich nach der Schlusssirene völlig fassungslos an, nachdem die Hausherren Sekundenbruchteile brutal zuvor aus den Siegesträumen gerissen worden waren. Fynn Schütze hatte mit dem letzten Wurf den nicht mehr für möglich geglaubten Ausgleich für Hellas-99 Hildesheim erzielt, obwohl Poseidon 46 Sekunden vor dem Ende noch mit 9:7 geführt hatte.

Allerdings war die Szene vor dem vierten Treffer des 16-jährigen Jugend-Nationalspielers symptomatisch für die Hamburger Spielweise an diesen Abend. Anstatt durch geschicktes Spiel den knappen Sieg nach Hause zu bringen, verharrte SVP-Mannschaftskapitän Alexander Weik mit dem Spielgerät an der Mittellinie und ließ sich von den Hellenen überrumpeln. „Wir sind derzeit einfach nicht reif für die Bundesliga“, konstatierte ein sichtlich frustrierter Poseidon-Coach Sven Reinhardt.

Die Partie mutete wie ein Abklatsch des Hinspiels (8:8) an, dieses aber unter umgekehrten Vorzeichen. Noch im Dezember hatte Hellas eine drei-Tore-Führung aus der Hand gegeben, diesmal verschenkte Poseidon die Vorentscheidung um die Nord-Meisterschaft leichtfertig. Hellas führte in der Wilhelmsburger Schwimmhalle an diesem Abend nicht ein einziges Mal, und bereits in der Spielmitte schien ein 4:0-Lauf der Hanseaten zum 7:3-Zwischenstand (21.) die Weichen in Richtung Sieg gestellt zu haben.

Auch vor dem letzten Anschwimmen hätte kaum noch ein Zuschauer noch auf eine Kehrtwendung gewettet. Trotz zahlreicher Unzulänglichkeiten hatte sich die Poseidon-Sieben auf 7:4 absetzen können und lag auch noch dreieinhalb Minuten vor Ende vermeintlich sicher mit 8:5 in Front, doch dann kamen die 160 Sekunden des Nachwuchstalentes Fynn Schütze, der Neffe des Ex-Europameisters Dirk Schütze traf noch dreimal und sorgte für die kaum mehr möglich gehaltene Punkteteilung an der Elbe.

Die „Hellenen“ bleiben bei jetzt 9:5 Punkten somit weiterhin in Schlagweite des Hamburger Tabellenführers (12:2) und können in der Meisterrunde in den beiden weiteren Duellen zwischen beiden Teams noch eine Wende um den Aufstiegsrundenplatz aus eigener Kraft erreichen. Für Poseidon trafen Jakob Haas (4), Alexander Weik (2), Philipp Barenberg, Patrick Weik und Florian Lemke, während bei Hellas Fynn Schütze (4), Florian Weiterer, Torben Weiterer, Steven Brager, Tobias Hoehler und Jan Heinemann erfolgreich waren. (jw/wgp)