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Ende einer Ära: Troost sagt ASCD adé

Es ist das Ende einer regelrechten Ära: Wie heute bekannt wurde, wird Arno Troost nach acht medaillengekrönten Jahren sein Engagement als Trainer beim deutschen Vizemeister ASC Duisburg beenden. Neben Fritz Matthiä (fünfmaliger deutscher Meister von 1957 bis 1968) prägte kein anderer Trainer die sportlichen Geschicke des 116-jährigen Traditionsvereins derart maßgeblich. Nachfolger an der Kruppstraße wird Troosts bisheriger Assistent Peter Dubinak, ein früher ungarischer Junioren-Nationalspieler.

Der hauptberuflich als Architekt tätige Troost führte gestiegene berufliche Verpflichtungen als Grund an, wobei der Entschluss zum Rücktritt schon vor der Finalserie festgestanden haben soll. Unter Troosts Regie stehen sieben Vize-Meisterschaften und der deutsche Meistertitel des Jahres 2013 zu Buche – der erste für den traditionsreichen Klub von der Kruppstraße seit 1968, der bis dahin fünfmal Deutschlands „Nummer eins“ gewesen war. Hinzu gesellten sich die Pokaltitel 2010 und 2013. In der achten Saison am Beckenrand hatte er den ASCD trotz einer Reihe personeller Veränderungen zu Saisonbeginn zum neunten Mal in Folge in das Endspiel um die deutsche Meisterschaft geführt. Zuletzt hatte der 54-Jährige seit Januar auch interimistisch die deutsche Nationalmannschaft in Weltliga und EM-Qualifikation betreut.

Unter den Besonderheiten des deutschen Wasserballs reiht sich Troost zudem in eine andere, durchaus illustre Ehrenliste ein: Nach Bernd Seidensticker (Waspo Hannover-Linden/1993), Andras Feher (SV Cannstatt/2006) ist er der dritte Trainer, der den national seit 1979 dominierenden Wasserfreunde Spandau 04 zumindest einmal den regelrecht abonnierten Meistertitel entreißen konnte. Mit Meisterschaft und Pokalsieg im Jahre 2013 war er zudem der erste Wasserball-Trainer in Deutschland, der bei Männern wie auch Frauen das nationale „Double“ gewinnen konnte, nachdem ihm dieses zuvor bereits mit den Frauen des SV Blau-Weiß Bochum gelungen war.

Mit seiner achtjährigen Amtszeit bei dem jetzt sechsmaligen deutschen Meister und auch viel Engagement im Umfeld ist Troost zugleich zum Lehrmeister einer ganzen Generation von Spielern und auch den einen oder anderen seiner Schützlinge zu einer regelrechten Vaterfigur geworden. Nachfolger an der Kruppstraße wird dessen Assistent Peter Dubinak werden, die die bisherige Philosophie des Klubs fortführen will, allerdings auch in große Fußstapfen treten wird. Beinahe schon traditionell dürfen die Fans der Sportart dann auch mit einer großen Abschiedsparty an der Kruppstraße rechnen.