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Was gibt es Neues?

EM-Aus für Preuß

Mit einer Hiobsbotschaft hat für Deutschlands Männer der Vorbereitungsendspurt für die anstehenden Wasserball-Europameisterschaften in Budapest (Ungarn/12. bis 26. Januar) begonnen: WM-Teilnehmer Tobias Preuß vom deutschen Pokalsieger Waspo 98 Hannover wird aufgrund anhaltender Schulterprobleme eine zweimonatige Pause einlegen und damit das EM-Turnier in jedem Fall verpassen, wie am Rande des bis zum Sonntag in Hannover laufenden Konditions-Lehrganges bekannt wurde. Auch eine Teilnahme am Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam (Niederlande/22. bis 29. März) gilt als unwahrscheinlich.

Aufbauspieler Preuß gehört seit 2014 fest zum deutschen Aufgebot und ist unter anderem bei drei zurückliegenden Europameisterschaften für die DSV-Auswahl ins Becken gestiegen. Für Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) ist dieses nicht nur ein denkbar schlechter Start in die EM-Vorbereitung, sondern auch ein weiterer personeller Rückschlag: Zuvor waren im Verlaufe der Olympiasaison aus unterschiedlichen Gründen mit Timo van der Bosch, Marko Stamm, Dennis Eidner und Ben Reibel bereits vier weitere Akteure aus dem WM-Aufgebot des vergangenen Sommers zum Teil lange ausgefallen.

Aus DSV-Sicht ist die Ausfallquote der vergangenen Wochen und Monate bei Kampf um eine gute EM-Platzierung und die im März anstehende Olympiaqualifikation als letzte Chance für einen Tokio-Startplatz eine alles andere als günstige Situation: Zum einem bieten sich kurzfristig kaum Akteure aus der zweiten Reihe als gleichwertiger Ersatz an, wie nicht nur der Bundestrainer kritisch bemerkt, zum anderen sind aufgrund des dichten internationalen Terminkalenders und der damit verbundenen nur recht kurzen Vorbereitung die Möglichkeiten, die Stammkräfte wieder in From zu bringen, nur begrenzt vorhanden.

In Hannover wird aktuell zum Auftakt der finalen EM-Vorbereitung in großer Runde zunächst einmal primär an den athletischen Voraussetzungen gearbeitet, ehe dann ohne große Pause die spielerische Form gefunden werden soll. „Wegen der Champions League bleibt so wenig Zeit für nie zuvor vor einem großen Turnier, doch die wollen wir nun konsequent nutzen“, sagt Stamm: „Deswegen geht es zwischendurch nur kurz mal nach Hause zum Geschenke abholen an Weihnachten und zum Böllern an Silvester. Unser wichtigster Feiertag soll dann erst in Budapest stattfinden.“

Nach der Trainingswoche in Hannover ist vom 27.  bis 30. Dezember auswärts mit einem dann bereits verkleinerten Kader ein gemeinsames Vorbereitungscamp in Novara mit dem  amtierenden Weltmeister Italien angesetzt. Vom 2. bis 5. Januar steigt die DSV-Auswahl dann bei einem Vier-Nationen-Turnier in Montenegro mit Spielen gegen den Gastgeber, Georgien und Frankreich ins Wasser, ehe es nach einem weiteren Kurzlehrgang in Berlin (7.  bis 10. Januar) in die ungarische Hauptstadt geht. In Berlin soll zudem auch die endgültige Entscheidung über das dann nur noch 13-köpfige EM-Aufgebot fallen.
 

Wasserball-Team Deutschland 

Marko Stamm, Maurice Jüngling, Marin Restovic, Denis Strelezkij, Ben Reibel, Mateo Cuk, Lucas Gielen, Florian Thom (alle Wasserfreunde Spandau 04), Julian Real, Moritz Schenkel, Kevin Götz, Reiko Zech, Fynn Schütze, Niclas Schipper (jeweils Waspo 98 Hannover), Hannes Schulz, Ferdinand Korbel, Lukas Küppers (OSC Potsdam), Timo van der Bosch (SV Ludwigsburg) und Dennis Eidner (ASC Duisburg).