Was gibt es Neues?

Ein Wochenende mit Unterhaltungswert

Es müssen nicht immer Spitzenspiele sein: Spektakuläre Partien, zwei Siege in den Schlusssekunden sowie ein Unentschieden brachte vor den Feiertagen das letzte komplette Wochenende in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL). Hinter „Herbstmeister“ Wasserfreunde Spandau 04 festigte hier Waspo 98 Hannover im Topduell durch einen unerwartet hohen 14:5-Heimerfolg gegen den ASC Duisburg den zweiten Platz. In der B-Gruppe kletterte Aufsteiger Duisburger SV 98 nach dem fünften Sieg im sechsten Spiel an die Spitze des dortigen Achterfeldes. Am kommeden Sonnabend (12. Dezember) folgen noch vier DWL-Partien der B-Gruppe, ehe sich die Liga dann endgültig in eine fast zweimonatige Weihnachts- und EM-Pause verabschiedet.

Ausgerechnet das Spitzenduell produzierte eines der höchsten Resultate des interessanten Spielwochenendes. Dabei hatte der ASC Duisburg beim 14:5-Erfolg der Waspo 98 Hannover bis zur 14. Minute noch mit 4:3 geführt, doch nach einem Doppelschlag von Marin Ban gingen die Hausherren vor 300 Zuschauern mit einer 5:4-Führung in die Halbzeitpause. In der Folge schienen die Gäste aus dem Becken regelrecht verschwunden sein. Nach drei Waspo-Toren binnen 94 Sekunden zum 8:4-Zwischenstand (21.) war die Partie vorzeitig entschieden, während den Gästen nach dem Seitenwechsel nur noch ein Treffer gelingen wollte. Aleksandar Radovic („Spieler des Tages“) und Pere Estrany waren mit fünf bzw. vier Toren die erfolgreichsten Werfer des Abends. Spitzenreiter Wasserfreunde Spandau 04 hatte beim 13:4-Auswärtserfolg gegen den ersatzgeschwächten SSV Esslingen erwartungsgemäß keine große Mühe und steht mit jetzt mit 14:0 Punkten trotz der schiefen Tabelle in der Hauptrundengruppe A vorzeitig als inoffizieller Herbst- oder Halbzeitmeister fest.

Im Kampf um Platz vier und fünf hat sich jetzt auch Gruppenneuling SV Krefeld 72 nach dem 8:7-Heimsieg gegen den SVV Plauen zu einem heißen Kandidaten gemausert. In einer hartumkämpften Partie hatten die Vogtländer beim 2:4 und dann noch einmal 3:5 (21.) bereits zweimal mit zwei Toren geführt. Mit vier Treffern in Serie zum 7:5 (28.) konnten die Westdeutschen die Partie allerdings wie schon gegen Esslingen im Schlussabschnitt noch drehen. „Spieler des Tages“ wurde der zweimalige Olympiateilnehmer Tobias Kreuzmann, der nach dem 7:7-Ausgleich schließlich 82 Sekunden vor dem Ende den Siegtreffer erzielte. Auf Plauener Seite traf Peter Karteszi viermal. Im Duell der Vortagsverlierer fegte der ASC Duisburg in einer vorgezogenen Rückrundenpartie den SVV Plauen, der nicht den engen Heimauftritt anknüpfen konnte, gleich mit 18:3 aus dem Wasser. „Spieler des Tages“ wurde Duisburgs fünfmaliger Torschütze Paul Schüler.

Beim 10:10-Unentschieden zwischen den White Sharks Hannover und dem SV Bayer 08 Uerdingen konnte sich keines der beiden Teams in der Tabelle entscheidend verbessern: In einer nur mäßigen Partie hatten die Gäste vom Niederrhein gegen zunächst konfuse Niedersachsen nach nicht einmal fünf Minuten bereits mit 5:0 geführt und bis zum 9:4 (18.) auch stets auf jeden Sharks-Treffer eine eigene Antwort parat. Danach stellte die Bayer-Sieben aber das Spielen nahezu ein, so dass nie aufsteckenden Hausherren mit 10:9 (26.) in Front gingen. Der postwendende Ausgleich durch Julian Fleck, gleichzeitig einziger Uerdinger Treffer seit der 18. Minute, ebnete den Weg zur Punkteteilung. „Spieler des Tages“ wurde Hannovers viermaliger Torschütze Felix Struß. Die White Sharks bleiben nach dem zweiten Unentschieden der Saison wieder sieglos.

 

Duisburg stürmt an die Spitze der B-Gruppe

Die Hauptrundengruppe B besticht neben vielen knappen Spielen weiterhin durch grade Tabellen und sieht hier nach sechs Spielen jetzt Aufsteiger Duisburger SV 98 an der Spitze. Der Altmeister profitierte dabei von einem knappen 8:7-Auswärtserfolg der SG Neukölln im Berliner Derby beim SC Wedding. Die gut gestarteten Hausherren hatten in der hartumkämpften Partie mit 3:1 (11.) geführt, mussten beim 4:5 (18.) erstmals einen Rückstand hinnehmen. Nach wechselnden Führungen erzielte schließlich der slowakische Neuzugang Marek Molnar („Spieler des Tages“) fünf Sekunden vor dem Ende bei abgelaufener Überzahl mit seinem vierten Tor des Abends den Siegtreffer. Für Neukölln war der vierte Sieg in Folge. Duisburg gab sich beim Duell der beiden Aufsteiger mit einem 18:8-Heimerfolg Schlusslicht gegen SC Wasserfreunde Fulda keine Blöße. Neuzugang Christian Theis traf sechsmal, während bei den Gästen David Horvath nach einer Vier-Minuten-Strafe auch noch eine Spielsperre droht.

Gestolpert ist zum zweiten Mal in Folge der OSC Potsdam, der nach dem 9:10 gegen die SG Neukölln nun auch auswärts mit dem gleichen Resultat beim SV Weiden das Nachsehen hatte. In einer kuriosen Partie hatten vor dem Seitenwechsel (7:7) die ersatzgeschwächten Gäste jeweils knapp geführt. Das dritte Viertel blieb torlos, und im Schlussabschnitt (3:2) legten die Hausherren dreimal vor und erzielten vier Sekunden vor dem Ende durch Großbritanniens Olympiateilnehmer Sean Ryder mit seinem sechsten Tor auch den Siegtreffer, der die Oberpfälzer erstmals in dieser Saison auf Platz fünf vorrücken ließ. Hart umkämpft war das Süd-Derby zwischen dem SV Cannstatt und dem SC Neustadt, wo sich der Tabellenvorletzte von der Weinstraße kurz vor dem Ende des dritten Spielviertels eine 9:7-Vorsprung holte. Mit zwei Treffern von Luka Kolar und Karlo Erak verteidigen die Gäste im Schlussviertel (2:2) den wertvollen Vorsprung. Neustadt liegt in der Tabelle nach dem zweiten Saisonsieg jetzt nur noch zwei Treffer hinter Cannstatt und hat kommende Woche gegen Schlusslicht Fulda weitere Punkte im Visier.