Was gibt es Neues?

„Ein bisschen träumen darf erlaubt sein“

Nach der Premiere im Jahre 2012 wird der OSC Potsdam ab dem morgigen Freitag erneut im Euro-Cup an den Start gehen. In dem nach der Champions League wichtigsten europäischen Wettbewerb trifft die Mannschaft von Trainer Alexander Tchigir in der italienischen Wasserball-Hochburg Neapel auf Gastgeber CN Posillipo, Kinef Kirischi (Russland) und CN Terrassa. (Spanien). Für den Einzug in die zweite Qualifikationsrunde ist Rang zwei gefordert,

„Wir haben ja wirklich nichts zu verlieren“, erklärt Tchigir. „Für uns alle ist das ein riesiges Erlebnis.“ Der gebürtige Moskauer hat als Trainer ebenfalls seine internationale Feuertaufe zu bestehen, nachdem er als Spieler unzählige Schlachten im Tor der russischen und deutschen Nationalmannschaft sowie auf europäischer Vereinsebene für die Wasserfreunde Spandau 04 geschlagen hat,. „Ein bisschen träumen wird auch erlaubt sein“, sagt Tchigir und verspricht, dass sich sein Team in jeder Partie zerreißen wird. „Mal schauen, ob es zu einem Sieg oder sogar zur ganz großen Sensation reicht.“ 2012 kehrte der OSC ohne Punktgewinn aus dem serbischen Kragujevac heim, schlug sich aber mehr als achtbar. Mit Marc Langer, Matteo Dufour und Christian Saggau sind drei Jungs aus dem damaligen Aufgebot wieder dabei.

Als stärkste Mannschaft schätzt Trainer Tchigir die Hausherren ein, die ins altehrwürdige Felice-Scandone-Schwimmstadion laden. Direkt im ersten Spiel am Freitag (19 Uhr) geht es auch gleich gegen Posillipo. Wie Potsdam wurden die Neapolitaner Fünfter in der vergangenen Saison, allerdings gilt die italienische Liga als stärkste und teuerste der Welt. In der Saison 2014/15 gewann Posillipo sogar den Wettbewerb, verzeichnete danach aber einige hochkarätige Abgänge, darunter auch Montenenegros Olympiateilnehmer Aleksandar Radovic (Jetzt Waspo 98 Hannover). Nun konnten sie sich die Süditaliener aber wieder entscheidend verstärken, unter anderem mit dem griechischen Nationalspieler Angelos Vlachopolu, dem früheren serbischen Junioren-Auswahlspieler Gavril Subotic und dem montenegrinischen Nationalspieler Philip Klikovac. Neben diesen Hochkarätern wird das Niveau durch eine Reihe starker italienischer Spieler bestimmt, die zum Großteil aus der eigenen Nachwuchs-Schmiede kommen.

Ein Punktgewinn scheint dann am Samstag-Abend realistisch, wenn es erneut 19 Uhr gegen den russischen Vertreter Kinef Kirischi geht. „Bei Kirischi ist es immer wieder eine Überraschung, wer in der Mannschaft spielt“, so Tchigir. „Nach meinen Informationen ist es eine junge Mannschaft ohne absolute Superstars. Wir werden alles versuchen.“ Um aber tatsächlich die Sensation des Weiterkommens zu schaffen, müsste Terrassa am Sonntag (9 Uhr) geschlagen werden. Spaniens „Nummer vier“ ist allerdings klarer Favorit in dem Aufeinandertreffen. Mit  Torhüter Inaki Aguilar und dem flinken Außenspieler Ricard Alarcon stehen immerhin zwei Olympiaieilnehmer aus Rio in den katalanischen Reihen. Zwei bis drei weitere Spieler erhalten immer wieder Einsätze in der spanischen Auswahl.

Personell kann Tchigir in berühmten Spielstätte aus dem Vollen schöpfen. „Die Entscheidung war nicht leicht, aber lediglich 13 Jungs dürfen im Turnier eingesetzt werden“, beklagt nicht nur der OSC-Trainer die schon seit Jahren umstrittene LEN- und FINA-Regel. Nominiert wurden schließlich die Torhüter Michael Knelangen und Tobias Knüttel, die Centerspieler Hatem El Ghannam und Ferdinand Korbel, Centerverteidiger Reiko Zech und Christian Saggau sowie die Außen Erik Miers, Matteo Dufour, Marc Langer, Thilo Popp, Gabriel Satanovsky, Dennis Strelezkij und Hannes Schulz. Mit einer leichten Handverletzung ist außerdem Max Kössler dabei, der nachrückt, wenn noch bis Turnierbeginn jemand ausfällt.

Euro Cup 2016/2017

Qualifikationsrunde I – Gruppe D in Neapel

Spielplan

Freitag, den 14. Oktober 2016
19:00 CN Posillipo – OSC Potsdam

20:30 CN Terrassa – Kinef Kirischi

Sonnabend, den 15. Oktober 2016
19:00 Kinef Kirischi – OSC Potsdam

20:30 CN Posillipo – CN Terrassa

Sonntag, den 16. Oktober 2016
09:30 OSC Potsdam – CN Terrassa

11:00 CN Posillipo – Kinef Kirischi

Spielstätte: Piscina Felice Scandone, Viale Giochi del Mediterraneo, 80, 80125 Neapel, Italien